Das Kapitel Beratung in der Schrift „100 Jahre Landwirtschaftsschule Warburg“ beleuchtet einen wichtigen Abschnitt zu einer modernen betriebswirtschaftlichen Beratung. Vorweg weist er Autor auf das Vertrauensverhältnis der Beratung hin, der Vertrauensbasis zwischen Ratsuchenden und Berater. Das war ab ca. 1955 gegeben durch die Bildung einer eigenständigen Wirtschaftsberatung an den Kreisstellen. Dem Leiter der Wirtschaftsberatung standen mehrere Berater zur Verfügung, jeder auch mit einer Schwerpunktbildung.

 

Vorher ging es noch blind um reine Erzeugungsförderung. Die umfangreichen Hilfsmaßnahmen (Förderungsgelder) waren bei fortschreitender Technisierung nicht immer nachhaltig und führten zur Übermechanisierung. Auch seinen die alten Aussiedlungen bis ca. 1960 leider ohne spezielle Beratung und Schwerpunktbildung erfolgt, eine schwere Hürde für die Weiterentwicklung.

 

Grundlage wurde nun eine Betriebsplanung und die betriebswirtschaftliche Buchführung. Die Wirtschaftlichkeit der Betriebszweige wurde analysiert.  Der Betriebsentwicklungsplan wurde ab 1970 ca. schwerpunktmäßig für größere zukunftsfähige Betriebe durchgeführt. Landaufstockung durch Pachtflächen war nur in geringem Umfang möglich. Auch die Beratung zum Übergang in den Nebenerwerb war sehr schwierig.

 

Die Betriebsgröße im Altkreis Warburg: Der Großteil der Betriebe war 1960 die Größenklasse 10-20 ha, erst 1972 lag der Schwerpunkt bei der Größenklasse 20-50 ha. Und über 50 ha gab es konstant knapp 50 Betriebe.

 

Die steuerlich Beratung und die landwirtschaftliche Sozialberatung ist dem Verband (WLV) zugeordnet. 

 

Literatur:

Dr. Hermann Wiesendahl (1985): Beratung – Hilfe für den Bauern! In: Festschrift 100 Jahre Landwirtschaftsschule Warburg, S. 27-29