Name:             Die stacheligen LandfrauenK1600 P1190031

Der Chor ist beim Labndwirtschaftlichen Kreisverband angesiedelt bzw. selbständig 

Gründung, der Chor und Ziele

Der Chor bildete sich im Jahr 1997 auf dem Fachausschuss Öffentlichkeitsarbeit des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes (WLV-Höxter) heraus, in ja dem engagierte und kluge Köpfe agieren. Eine kleine Gruppe von Frauen ergriff die Gelegenheit und bildete einen Chor für Themen rund um die Landwirtschaft. Vorteil war, dass sie als Landfrauen authentisch sind und von landwirtschaftlichen Betrieb stammen. Von Kälberaufzucht, Ferkelimpfen über Büroarbeit und Buchführung reicht die Bandbreite der Tätigkeiten auf den Höfen. Wer seinen Lebensschwerpunkt im ländlichen Raum, hat noch weitere Dinge zu erzählen. Es geht auch um Politik, um Ernährung und Umweltthemen. 

Namen und Ausrichtung

Für die Namensgebung stand das Lied „Mein kleiner grüner Kaktus“ Pate und er drückt bis heute aus: Wir stehen für Engagement, wachen Verstand und Biss wir haben keine Angst vor heißen Themen.
In der Anfangszeit gab es auch viele Reizthemen und Personen aus der Politik als Angriffspunkte. Dafür stehen Namen wie Renate Künast, Jürgen Trittin, Bärbel Höhn und später Johannes Remmel.  Anlässe waren auch Skandale, Missstände und eine einseitige öffentliche Berichterstattung. Humorvoll und augenzwinkernd werden die Inhalte vorgetragen und so werden Grenzen des Anstandes und der Persönlichkeit nicht verletzt. Wichtig ist ihnen auch die Verbraucheraufklärung über die landwirtschaftlichen Tätigkeiten und das Leben auf dem Land. Sie appellieren mit ihren Liedern, das eigene Verhalten zu prüfen und nachhaltig auszurichten. 

Auftreten

Markenzeichen wurde auch das Auftreten in einheitlich schwarzer Kleidung mit grünem Schal (oder Stola oder Federschal). Auch grüne bzw. gelbe kurze Gummistiefel und andere Accessoires kommen manchmal dazu. Der grüne Kaktus ist ihr Erkennungszeichen.  

Sie treten selbstbewusst und dynamisch auf und sie schaffen es, das Publikum zu überzeugen und zu begeistern. Das ist das eigentliche Erfolgsgeheimnis des fünfzehn bis zwanzig Personen umfassenden Chores. 

Liederarbeit

So entstanden die Lieder mit unterhaltsamen und  kritischen Texten. Sie zeugen von viel Sachkenntnis und Gespür für aktuelle Themen und treffen den Nerv der Zeit. Die Texte sind selbst gedichtet und werden auf gängige Melodien gesungen. Es gibt auch Eigenkompositionen. Immer sind auch Lied- und Autorenrechte zu beachten, sonst kann es teuer werden.

Ohne die quasi professionelle Arbeit von musikalisch ausgebildeten Chorleiter*innen wäre das alles nicht möglich gewesen. Die Bandbreite der Songs reicht vom Sprechgesang bis zu choralartigen Gesängen.  Zwanzig Lieder gehören zum ständigen Repertoire und werden ohne Notenmappe, sondern frei gesungen. Das gibt Raum für kabarettistische Einlagen (Sketche) und eine wirkungsvolle Choreografie, beides wird immer perfekter. 

Entwicklung und Auftritte

Der Chor wurde schnell bekannt und verschaffte sich einen Namen in der Region. Höhepunkt ist im Kreis die gesangliche Einlage auf dem alljährlichen zentrale Kreisbauerntag in Brakel, Stadthalle. Und natürlich waren auch einflussreiche Personen Fans der ersten Stunde wie Landrat Hubertus Backhaus oder Msgr. Prof. Konrad Schmidt (Hardehausen). So wurde das Einzugsgebiet immer größer und führte den Chor über die angrenzenden Bundesländer hinaus auch quer durch Deutschland.
 

Besondere Ereignisse (Auswahl)

  • 1997 Gründung des Chors
  • 2008 Landrat Hubertus Backhaus würdigt den Chor als Kulturellen Botschafter des kulturland-Kreises Höxter
  • 2008 Reise nach Mallorca und Auftritt bei einem internationalen Chorfestival
  • 2009 Viele Auftritte im Superwahljahr mit Europa-, Bundestags und Landtagswahlen
  • 2012 15 Jahre Chor-Jubiläum: Über die Milch und ihre Auswirkungen – Geburtstagsauftritt der Stacheligen Landfrauen als Aushängeschild und Sprachrohr der Landwirtschaft (NW v. 20.11.2012). Die 18 Landfrauen sind in ganz Deutschland unterwegs.
  • 2015 Auszeichnung mit dem Tassilo-Tröcher-Preis der Agrarsozialen Gesellschaft in Göttingen
    „Der Chor stellt eine sehr kreative Form der Öffentlichkeitsarbeit dar und entwickelt eine Strahlkraft über die landwirtschaftliche Branche hinaus“, heißt es in der Laudatio.
  • 2017 Feier des 20-jährigen Jubiläum in Marienmünster (Abtei). Die Stacheligen Landfrauen bezeichnen sich selbst als „Lobbygruppe für Familie, den ländlichen Raum und die Landwirtschaft“ und sie verkünden „Wir sticheln weiter“!
  • 2018 Bauerntag Brakel: Die neue Hymne wird präsentiert: "Wir kommen aus Hampenhausen . . ., wir haben Haupterwerb, Nebenerwerb . . . Wir sind die Stacheligen Landfrauen!". 
  • 2018 Beerdigung Astrid Beller in Erkeln. Der Chor singt zwei Stücke in der Kirche mit freier Sopranstimme darüber, wunderschön. Ein Lied war "Meine Zeit liegt in deinen Händen".
  • 2023 Großer Auftritt beim Landfrauen-Jubiläum des Landesverbandes auf der Landesgartenschau in Höxter. Der Chor singt eine Stunde unb bekommt Stehende Ovationen durch ein riesiges Pulblikum. Für 2024 sind sie unterwegs bei vielen Landfrauenversammlungen im ganzen Bundesland.  

 

Lieder (Auswahl, Stand 2020)

Klassiker

  • Mein kleiner grüner Kaktus
  • Bauer, sein, das finden wir gut
  • Ballermann
  • Wochenend‘
  • Schön war die Zeit

Politiklieder

  • Skandal im Tiefkühlhaus
  • Seehofer, wir fahren nach Berlin
  • Schaut hinter die grünen Kulissen von Berlin
  • Hörst du die Wahlversprechen?
  • Wenn ich Landwirtschaftsminister wär‘

Lieder Landwirtschaft

  • Wir Frauen vom Land (Melodie: Der Steiger kommt)
  • Milchlied
  • Tierrwohl (Montag, Dienstag, Mittwoch ...) 
  • Neue Bauern will das Land
  • Es stinkt zum Himmel (Güllelied)

Lieder Ländlicher Raum

  • Die Post ist zu, unser Herz bleibt hier
  • Es kommen die mageren Jahre
  • Energielied
  • Stirbt der Bauer, stirbt das Land - So geht das nicht! 

Aus den Texten (Leider gibt es nur wenige Zitate daraus und auch offizielle Videoaufzeichnungen sind mit nicht bekannt)

  • „In diesem Land ein Schwein zu sein, ist wirklich ein Genuss / Sie haben mehr Platz als ein Schüler in seinem Bus"
  • „Ruft der Steuerprüfer an, geht die Kleine dran: / Mein Papi hat jetzt keine Zeit, der ist grad bei der Schwarzarbeit“
  • „Die Politik und die Zukunft gestalten / heißt sparsam leben und Ressourcen erhalten“

 

Fotogalerie mit Fotos vom Auftritt in Paderborn beim Winterfest des VLF im Januar 2008

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