Güterverzeichnis Kreis Höxter 1980 

Quellen
- Verzeichnis Landwirtschaftskammer Brakel (Handliste) ca. 1980
- Niekammer-Adressbuch 1931
- Wikipedia-Beiträge (2020) für 8 Güter: Ablrock, Breitenhaupt, Grevenburg, Himmighausen, Kemperfeld, Riepen, Rothenburg, Übelgönne, Wormeln

Anmerkungen in der Tabelle durch d. V. 

Zum Begriff und Geschichte

Güter im klassischen Sinne sind landwirtschaftliche Anwesen mit entsprechenden Baulichkeiten (Herrenhaus, wirtschaftsgebäude, Gesindehäuser). Die Flächenangaben im Folgenden betreffen nur die ha LF (Landwirtschaft, nicht den Wald)! Die Güter sind im Eigentum einer Adelsfamilie und werden mit einem Verwalter (Inspektor, Administrator) bewirtschaftet. Oder sie sind verpachtet an einen selbständigen Pächter. Der Titel Rg. (Rittergut) wurde durch den preußischen König vergeben und bedeutete auch parlamentarische Mitwirkung im zweiten Stand. Seit 1807 können auch Nichtadelige Güter erwerben.  

Aufgenommen sind hier auch andere historische Güter, um die Zusammenhänge besser zu verstehen.

Nehrer Güter im Kreis Höxter bildeten einen Gutsbezirk und damit eine kleine Kommune. Die Bewohner hatten kein Wahlrecht und waren bis um 1800 der Gerichtsbarkeit des Eigentümers unterworfen. Erst 1929 endete die Sonderstellung der Gutsbezirke und sie wurden den Landgemeinden zugeordnet.

Bodenreform

Im Rahmen der Bodenreform 1950 werden mehrere Güter komnplett aufgesiedelt und das Restgut geht i. d. R. an den letzten Pächter/Verwalter. Das ist im Kreis Höxter mehrfach durchgeführt worden, weil hier die großen Gutsbsitzer waren, deren Einfluss begrenzt werden sollte und für eine breitere Verteilung von Gund und Boden sorgte.  

Darüberhinaus werden schon immer Höfe verkauft und gekauft, mehrfach durch industrieverdrängte Landwirte aus anderen Regionen in Westfalen und im Rheinland.

Ab dem Jahr 1990 werden bisher selbständige Einheiten vermehrt mit anderen Gütern zusammen bewirtschaftet. 

Quelle: Betriebsstruktur-Mappe der Landwirtschaftskammer
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Das Verzeichnis ist ein Dokument einer großen Epoche Landwirtschaft im Kreis, bei der die Güter aufgrund ihrer fortschrittlichen Einstellung die Landwirtschaft in allen Belanden voranbrachten. Die Entwicklung der Landwirtschaft und der Betriebe im Kreis Höxter geht weiter. Eine laufende Strukturanpassung findet statt.  Im Zuge der Bodenreform wurden die ehemaligen Rittergüter Hainhausen, Bökerhof, Oldenburg, Vorder- und Hintereichholz, Brenkhausen sowie Teile von Holzhausen und Reelsen aufgesiedelt, wodurch 52 Vollbauernstellen entstanden sind (aus: 50 Jahre Landwirtschaftsschule Brakel 1959, S. 38).