Der Hof Feldtokansen im Modexer Wald geht auf einen alten Wüstungsort zurück. In mitten der Waldinsel liegt eine Quelle zur Wasserversorgung. Das städtische Meiergut Feldtokansen gehörte zum Ort Caddenhusen. Eine Glashütte hat hier eine Zeitlang bestanden.
Der Hof liegt an der Grenze zum Stadtbezirk Höxter (hier Bosseborn), ca. 10 km von der Stadt entfernt. Von der kleien Ansiedlung blieb nur die Hofstelle, die von der Stadt seit 1838 an die Familie Potthast (aus Altenbergen) verpachtet wurde. Nach 6 Generationen ist die Zeit der Bewirtschaftung zu Ende gegangen. Der letzte Potthast jun. versuchte erst noch, dem Betrieb im Nebenerwerb zu führen, aber Lage und Substanz der Gebäude ließ keine Fortführung zu. 1992 wurden die beiden Gebäude abgerochen und die Flächen aufgeforstet. Folgende Gebäude waren vorhanden: Ein Fachwerkhaus (südlich der Straße) und ein massives Haus auf der anderen Seite. Dies diente als Wohnhaus, das Fachwerkhaus wurde Wirtschaftsgebäude für Stall und Scheune. Außerdem ga es noch einen Schuppen in der Fläche.
Eine Waldinsel mit Wiesen und etwas Ackerland
Die Waldinsel war 15 ha groß, davon waren 5 ha als Acker nutzbar. Der Rest waren Weiden und Wiesen, deren Nutzung durch die Waldgrenze mit hohen Bäumen beeinträchtigt war. Auf 300 m gelegen und mit flachgründigem Boden im Untergrund, waren die Fruchtbarkeit und Leistungsfähigkeit begrenzt. Der Hof wurde zuletzt von Hermann Potthast bis 1982 im Haupterwerb geführt, mit bis zu 10 Milchkühen und Nachzucht. Es gab keinen Stromanschluss für eine Melkmaschine und so erfolgte das Melken per Hand. Die Milchkanne wurde zur Straßenkreuzung nach Bosseborn gebracht und von dort mit dem Milchauto nach Höxter mitgenommen. Vom Hof wurden auch Holzfuhrarbeiten gemacht und so maches bei Schnee vom Weg abgekommen Fahrzeug wieder auf die Straße gebracht.
Hinweis 1:
Vermutlich war der Standort des Hofes (Fachwerkhaus) eine alten Zollstelle, und zwar zwischen dem Fürstbistum Paderborn und der Reichsabtei Corvey. Denn die Verbindung (und alter Hellweg) von Brakel nach Höxter lief über diesen alten Wegeverlauf.
Hinweis 2:
Das alte Fachwerkhaus ist mach volksüberlieferung der Ursprung der Sage der "Bremer Stadtmsusikanten"! Esel, Hund, Katze oder Hahn vertreiben bekanntlich die Räuber aus dem Räuberhaus durch ihrer Gesalt und Geschrei. Sie sollten dann nach Bremen gezogen sein und haben dort Karriere gemacht als Musikanten. Die Brüder Grimm waren häufiger in der Nähe auf Schloss Bökerhof und sammelte regionale Märchen um 1815.
Zeichnung ca. 1985 auf Dt. Grundkarte 1:5000 | Foto Neue Westfälische ca. 1985 |