Pflanzen als Nachwachsende Rohstoffe

Ab Mitte der 1980-er erfolgte die Besinnung als Pflanzen für die Gewinnung von Rohstoffen und als Ersatz für Plastik usw. Die neue Materialpalette reichte von Chips als Verpackungsmaterial bis zu Hanf als Pressstoff für Autoteile in Leichtbauweise. Als Dämmstoff wurde Stroh wieder in denkmalgeschützten Gebäuden verwendet.

Als Pflanzenbauberater habe ich mehrere Tagungen mitgemacht, in denen es genau darum ging. Haus Düsse bekam eine Abteilung „Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe NRW“. Auch Landwirte hofften auf ein neues Standbein in der engen Kulturpflanzenpalette  auf eine Ergänzung und wurden zu Pionieren, um einer gute Sache auf die Sprünge zu verhelfen. Einige Beispiele waren:

  • Faserlein
  • Mais
  • Hanf

In allen Sparten kam Bewegung, von der Züchtung bis zur Maschinentechnik und den neuen Aufbereitungsanlagen.

Der Hanfanbau bekam Fahrt um das Jahr 2000. In Westfalen-Lippe wurden ca. 100 - 250 ha Hanf angebaut. Im Kreis Höxter gab es Betriebe in Godelheim, Brakel und Lütmarsen. Der Hanf erreichte eine Höhe von 3 Meter. Anfang September erfolgte die Ernte. Das in zwei Arbeitsgängen auf 50 cm Stängelteile gekürzte Stroh mit den zähen Fasern wurde in Quaderballen gepresst für den Transport nach Werther, wo die Fa. HAV-Nafi-Tech die Vertragsanbau und die Verarbeitung übernahm. Andere Verarbeiter gab es auch.

Nach wenigen Jahren verschwanden die Initiativen, die Bauern hatten Lehrgeld bezahlt. Die Spanne war knapp und der Anbau rechnete sich nicht gut.

Nutzhanf oder Faserhand besteht aus THC-armen Sorten, der Anbau kam mit wenig Düngung ohne Pflanzenschutz aus.    

Das Potential der Pflanzen, die in Notzeiten wie Anfang des 20. Jh. als Importe zu viel kosteten, wurden noch Lein, Raps, Rübsen als Handelsgewächse angebaut. Auf den Feldern wuchs eine breite Palette von Hülsenfrüchten und Futterpflanzen.