Name
Der Name ist von "Hintere Burg" abgeleitet. Der ursprüngliche Standort lag wohl im Bereich Pahenwinkel, gegenüber der der Reithalle in Nähe der Brucht.
Eigentümer
Familie Asseburg-Falkenstein-Rothkirch
Durch Einheirat in das Geschlecht der Ritter von Brakel gelangte im 13. Jahrhundert ein Abkömmling der Familie von der Asseburg, die ihren Stammsitz auf der Asse, einen Höhenzug bei Wolfenbüttel hat, in den Besitz der Herrschaft Hinnenburg.
Um 1800 kam der Name der aus Rheinland stammende Familie von Bocholtz dazu. Und in der zweiten Hälfte de 20. Jahrhunderts wird ein Nachfahre der Linie Falkenstein-Rothkirch, Lothar, von Graf Busso adoptiert.
Familie Asseburg-Falkenstein
Die Familie von Asseburg-Falkenstein ist eine evangelische Linie und hatte ihren Hauptsitz in Miesdorf bei Ballenstedt im Ostharz, Land Sachsen-Anhalt. Die Burg Falkenstein kam 1437 als Lehen des Bischofs von Halberstadt in den Besitz der Herren von Asseburg, die sich dann Assburg-Falkenstein nannte. Die Lage der mittelalterlichen Anlage und ihre drei Vorburgen hoch über dem Selketal war schon Ort für Filme. Sie ist heute im Besitz der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.
Auf der Burg wurde nach der Wende 1989 ein historischer Schatz gefunden, der 1945 vor den heranrückenden Russen versteckt worden war. Erst um 1990 wurde das Versteck mit dem "Schatz" gefunden und ein Großteil des "Familiensilbers" ging an de Grafen von der Asseburg auf der Hinnenburg. Mehrere Stücke wurden um das Jahr 2000 bei Sotheby’s in London versteigert, darunter Glaspokale und wertvolles Porzellan im Wert von einigen 100.000 Euro.
Friedrich Lothar Dietrich Graf von der Asseburg Falkenstein-Rothkirch, Sohn von Graf Lothar aus dem Ostharz, wuchs in Brakel auf und ging hier zur Schule. Später konvertierte er zum katholischen Glauben, wurde von Graf Busso adoptiert und wurde Erbe der Hinnenburg. 2013 starb er im Alter von 61 Jahren. Erbe ist der noch minderjährige Graf Louis, für den Ferdinand Henkenius als Testamentsvollstrecker und Generalbevollmächtigter die Geschäfte führt.
Geschichte
Das Adelsgeschlecht der Asseburger übte verschiedene Funktionen beim Bischof des Hochstiftes Paderborn aus. Berühmtester Vertreter war Hermann Werner von der Asseburg, Minister am Hof von Kurfürst Clemens August in Münster. In seiner Zeit, um 1740, erfolgte die schlossartige Umgestaltung der Anlage mit einem Garten am Hang.
Die Asseburger besaßen die Gerichtsbarkeit zu Alhausen, Erkeln, Istrup, Hembsen, Herste und Riesel.
Die Mühlen von Alhausen, Erkeln, Istrup, Hinnenburg, Beller, Brakel und die Bredenmühle waren verpachtet.
Lage
Die Schlossanlage liegt auf einem 282 m hoch gelegenen Bergsporn 3 km nördlich von Brakel und ist über eine kleine Straße im Wald erreichbar.
Anlage
- Schloss: Das Schloss ist ein dreiflügelige Anlage mit großem wehrhaften Turm, dem ältesten Teil der Burg, der das Südwest-Eck und den sichtbaren Teil darstellt. Es wurde um 1600 als Renaissancebau errichtet. Später folgten barocke Nebengebäude, u. a. der Südflügel. Das Schloss hat mehrere Räume mit Stuckverzierungen der Rokkokozeit und beherbergt das bedeutende Adelsarchiv der Asseburger. Bei dem Brand von 1934 sind Teile des Gebäude (ein Prunksaal) in Mitleidenschaft gezogen worden.
- Die gesamte Vorburg wurde am 19.12.1910, als eine Jagdgesellschaft im Schloss tafelte, Opfer eines Brandes. Problem war die Beschaffung von Löschwasser. Die Gebäude sind im historisierenden Stil des Barock wieder aufgebaut worden, darunter das Wohnhaus der Bediensteten. Im Gebäude links vor dem Tordurchgang zum Schloss lebten sie, heute sind die Wohnungen vermietet.
- Die 1658 in Form eines Oktogons (Achteck) erbaute Kapelle auf der Vorburg ist eine "byzantinische Kapelle". Die acht Ecken erinnern an die Zeit der Kreuzzüge um 1200. Im Volksmund wird die Kapelle "Kaffeemühle" genannt. Das Mausoleum als Erweiterung der Kapelle ist Grabstätte der Familie. Graf Friedrich und sein Vater ließen sich vor der Kapelle in einem Erdgrab bestatten.
- Der ehemalige Schlosspark ist 15 ha große und zog sich terrassenförmig den Steilhang zum Schäferhof hinunter. Um 1730 entstand dieser Barockgarten und Landschaftspark, der wohl nur bis 1800 bestand und dann weitgehend verwilderte. Die Anlage Schlosspark Hinnenburg ist als Kulturobjekt im LWL-Geodatenportal genauer beschrieben.
- Wildpark: 1692 wurde ein Damwildgatter am Südhang errichtet. Die Tiere wurden 1927 bzw. 1945 freigelassen und noch heute gibt es eine große Herde im Emder Wald. Das aus Kleinasien stammende Damwild ist mittelgroß, besitzt ein geflecktes Fell und ist als neues jagdbares Wild eingebürgert worden.
Weitere Orte
Zum Schäferhof gehören die Siedlung Emde, die Kunstmühle, Forsthäuser und Baulichkeiten in der nahen Umgebung. In den 1960-er Jahren wurde eine Feriensiedlung mit Ferienhäusern gebaut. Sie sind heute weitgehend in privaten Händen als Dauerwohnsitz.