Bellersen wurde 1993 Touristisches Musterdorf und zog zahlreiche umfangreich geförderte Projekte ans Land. Natürlich war das Engagement der Bevölkerung wichtige Voraussetzung. Nach 20 Jahren sieht manches anders aus als geplant.


Neben diesem Wanderweg entstanden weitere Projekte wie  die "Arche" für vom Aussterben bedrohte Tierrassen. Auf den Bruchtewiesen werden später Tarpane (Wildpferderasse) und Düppeler Weideschweine gehalten.

  

Stationen

 Der Agrarhistorische Wanderweg ist eine 6 km lange Strecke durch Teile des Dorfes und der südlichen Feldflur entlang der Brucht und über einen Berghang zurück und informiert über die alte Landnutzung. Die Informationen zur heutigen Nutzung betreffen den Zustand Mitte der 1990er Jahre.  

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Dorfmitte (Werkhaus)

Das Werkhaus ist eine ehemalige Scheune, die als Dorf- Treffpunkt ausgebaut wurde.

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Mühlengraben, Bleiche

Abzweig des Mühlengrabens von der Brucht. Das Wiesenstück der Insel wurde als Bleichwiese genutzt.

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Mühle Bellersen (Mühlengrund 9)

Zunächst Mühle des Grundherrn von Haxthausen mit kleinem Köttergut. Um 1800 privat, in Betrieb bis 1965. Die Mühlengebäude sind seit 1966 Hotel und Gaststätte Mühlenkrug (Fam. Künneke, später Panflötenschule Schlubeck). Seit 1986 erzeugt die Turbine elektrischen Strom.

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Rammelsberg

Terrassenkanten und Heckenreste erinnern an die hier angelegten Gemüsegärten vergangener Zeit. Später aufgeforstet und Sitz des Forsthauses Rammelsberg ca. 1850-1950. 

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Heckrinder

Einsatz von Hausrindern für Naturschutz und Landschaftspflege. Die Heckrinder sind eine Rückzüchtung aus den 1920er Jahren mit dem Ziel, den um 1500 ausgestorbenen Auerochsen zu züchten. 

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Flößwiesen

1892-94 Bau einer Flößanlage mit Wehren und Gräben zur gezielten Bewässerung der Wiesen nd zum Hochwasserschutz. Die angestrebte Melioraton gelang erst nach Gründung der Bruchtewiesen-Genossenschaft 1897. 

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Süsternfesld +
Hemmenhusen

Der Name Flurname Süsternfeld erinnert an die Abgabepflicht an das Nonnenkloster Gehrden. Der Ort Hemenhusen fällt wüst um 1300 wie viele andere Kleinsiedlungen. Das Forsthaus Sengenthal auf der anderen Bruchtseite ist Ort einer Waldglashütte bis um 1850.

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Schmandberg Streuobst

1892 systematische Obstbaumpflanzung von 3.200 Setzlingen auf 27 ha. Nur ein Teil der Fläche war vom Boden her dafür geeignet.

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Schmandberg Blick

Blick in das Tal der Brucht und die auf einem Bergsporn gelegene Hinnenburg.

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Hude, Waldeigentum

Der Schmandberg war ehemalige Gemeindeweide für Rinder, Schweine, Ziegen und Schafe bis um 1950. Eine Karte zeigt die Waldbesitz-Verteilung  der Wälder um Bellersen.

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Waldentwicklung

Erst nach Ende der Hude in den Wäldern war ein Waldaufbau möglich durch Aufforstung.

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Geologie

Tafel mit Informationen zur Geologie der Brakeler Muschelkalkschwelle.

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Landwirtschaft

Veränderung der Landschaft durch Auflösung der alten Besitzordnung und Separation (Flurbereinigung).

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Dorfentwicklung

Entwicklung des Orte seit der Gründung um 800.  

 

Quelle: Horst-D. Krus, Agrarhistorischer Rundwanderweg Bellersen. In: Eggegebirgsverein, Wanderwege Heft 5/1998, S. 28-34