Lage und Beschreibung

Die Mühle Erkeln jenseits der Nethebrücke nach Brakel (Neue Str. 2, 33034 Brakel) wird über einen Kanal und Wehr mit Wasser der Nethe versorgt.
Das Mühlenrecht lag bei den von Asseburgern in Brakel. Es wurde 1590 als Lehen übertragen durch den Bischof Dietrich von Paderborn.

Die Mühle ist eine Mahlmühle mit zwei Mahlgängen und Ölschlagmühle, sie dient vorwiegend für das Dorf Erkeln

An Gebäuden sind noch vorhanden: die  Mühle, ein Wohnhaus (1932 erbaut), Sägewerk, Stallungen.


Historische Hinweise

Vgl. Franz Mürmann, Die der Herrschaft Hinnenburg pachtpflichtigen Mühlen (vor 1800), o. Jahr, S. 17-19.
Als Studienreferendar war Dr. Mürmann um 1940 Archivar auf der Hinnenburg. Später war er Lehrer am Gymnasium Marianum und Bürgermeister der Stadt Warburg. 

Die Mühle wird bei der ersten überlieferten Beschreibung 1702 als Mühle mit 2 Mahlgängen und einer Oelschlagmühle beschrieben. Es besteht Mühlenbann für Erkeln.

1702-20  

Pächter

Hermann Jürgen Mollenbein

1720             

Versteigerung

Mit dem Pächter gab es wohl keine Einigung für eine Weiterverpachtung. So kam es zur öffentlichen Versteigerung am 21. März 1720. Dern Zuschlag für eine Jahrespacht von 143 Reichstaler erhält

1720

 Pächter

Christoph Hartmann, der ein Jahr vor Ablauf der Pachtperiode stirbt.

1725-36

 Pächter

Dirk Pieper ist Pächter. Er hat die Witwe Hartmann geheiratet.

1737-50

 Pächter

Christoph Groten

 

 Mühlenordnung

 

Die „Gerechtigkeiten“ der Mühle warer

1. Bannplficht für die Gemeinde Erkeln

2. der Aalfang (das Fischereirecht)

3. das Recht, eine Branntweinblase zu setzen

4. Die ‚freie Einfuhr des Mühlenwagens in Brakel und den Ortschaften Erkeln und Beller

1765

Neubau 

Umfassende Erneuerung und Erweiterung der gesamten Anlage

1776

 Pächter 

Clemens August Eckardt aus Sievershausen/Hildesheim

Eckardt wird als „Ehenachfolger“ des Christoph Groten bezeichnet

1782

Bau Sägemühle

Erneuerung der Sägemühle

1779-1819

 Letzter Pächter

Friedrich Schäfers aus Godelheim


Mit den umfangreichen Rechten brachte die Mühle eine Jahrespacht von 200 Reichstalern und war damit eine der am besten laufenden.

 

1819 Verkauf der Nethemühle Erkeln für 6.000 Taler durch den Asseburger Grafen an den Müller

Hermann Ambrecht aus Fredelsloh

 

Spätere Besitzer sind

  • Heinrich Stapelberg
  • Karl Rhein, vgl.
    1931 Niekammer Adressbuch: Karl Rhein Witwe (Nr. 122): 16 ha Landwirtschaftliche Fläche / 4 Pferde, 6 Kühe, 24 Schweine / Betrieb der Mühle und eigene Stromerzeugung. 
  • Wilhelm und Helmut Schormann sind die letzten Betreiber der Mühle


Neue Zeit

2000 ca. Eine Person aus Wolfhagen übernimmt die Mühle, baut eine Turbine ein und erzeugt Strom durch Wasserkraft. Das Gebäude dient als Wohnhaus für mehrere Parteien. Die Grünlandflächen am Ablauf des Mühlenkanals gehören weiterhin zur Mühle.
Martin Koch 2019

Foto: Baudenkmalliste Brakel Wikipedia

Mühle Erkeln aus Baudenkm Liste2