Die traditionelle Landwirtschaft in der Ausgangslage 

 

Der Kreis Höxter gehört mit Ostwestfalen-Lippe zu den Hochertragsstandorten für Landwirtschaft in Deutschland und bietet der Landwirtschaft gute Möglichkeiten zur Entfaltung. Bei der zunehmenden Weltbevölkerung und auch angesichts des Klimawandels, von dem die Region verschont bleiben soll, ist das eine gute Perspektive.

 

Wie jeder andere Wirtschaftszweig, so verändert sich die Landwirtschaft ständig. Der biologische Fortschritt, die technischen Errungenschaften und die organisatorischen Verbesserungen sind immens.

 

Der moderne Betrieb von heute ist hochtechnisiert, spezialisiert, kapitalintensiv, intensiv.

 

Mit einem Ein-Mann-Betrieb sind die vielfältigen Aufgaben nicht mehr zu leisten. Die Familienbetreibe von heute sind mittelständige Unternehmen sozusagen Agrar-AG's: Weg vom Familienbetrieb zu (familiengeführten) Großunternehmen.

Auch im Hinblick auf den Ländlichen Raum sind die vorhandenen Strukturen bedeutsam, denn eine große Änderung würde einen Kulturbruch und Traditionsabbruch bedeuten. Wenn die Entwicklung so weiter geht, wird es bald Dörfer ohne bäuerliche Haupterwerbsbetriebe geben. Die Landwirtschaft erfolgt als anonymer Wirtschaftszweig durch gut aufgestellte Großbetriebe. 

 

Do wir befinden uns auf einem starken Wandlungsprozess, der von diesen Faktoren bestimmt wird :

  • Der Strukturwandel, das Wachsen und Weichen, begann mit dem aufsehenerregenden Mansholt-Plan der EU von 1968. Dieser Weckruf war überfällig, um über die Landwirtschaft an die Realitäten anzupassen.

  • Mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 sind auch hier neue Agrarstrukturen ins Spiel gekommen, die uns die bisherige traditionelle Ausrichtung und Familienbetriebe in einem neuen Licht sehen lassen. Es geht um Kooperationen, Diversifizierung, Outsourcing (fremde Arbeitserledigung) und trotz Spezialisierung breit aufgestellte Betriebe.  

  • Die heutigen Auflagen- und Regelungsdichte (Verwaltungsaufwand, Bürokratie) für die Umwelt- und Lebensmittelsicherheit im weitesten Sinne sind so umfangreich, dass kleine Betriebe und auch Nebenerwerbsbetriebe sich schwer damit tun, sie einzuhalten. Verstöße werden geahndet, ein Ermessensspielraum gibt es praktisch nicht. Das führt zu empfindlichen Sanktionen bei den Prämien und bringt auch das scharfe Ordnungsrecht auf den Plan.

  • Die anhaltende Erzeugerpreismisere und die entstandene Abhängigkeit vom Weltmarkt bringt viele Betriebe in wirtschaftliche Bedrängnis.

  • Die Arbeitswelt hat sich enorm verändert. Die Familienbetriebe stoßen an ihre Grenzen. Die Anzahl abhängig Beschäftigter steigt jährlich an, sie übertrifft vermutlich die Zahl der Familienangehörigen. 

  • Das digitale Zeitalter der Landwirtschaft ist in vollem Gange: Robotik auf dem Acker, im Stall und im Lager unterstützen die Arbeit. Das bringt einen enormen Entwicklungsschub mit sich.
     

Mein Anliegen sind zwei Dinge

 

Ich möchte eine aktuelle Dokumentation zur Landwirtschaft erstellen und die Veränderungen begleiten.

Es gibt eine Vielzahl von Quellen, in denen etwas zur Landwirtschaft eines Ortes steht. Aber Monografien zur Landwirtschaft gibt es seit 1900 praktisch nicht mehr. Auch in Schriften, Chroniken, Ortsdarstellungen wurde früher mehr zur Landwirtschaft geschrieben. Heute ist nicht immer einfach, etwas dazu zu finden. Das liegt auch an Datenmaterial, das für kleine Räume schwer zu bekommen ist.

 Und so hat sich dieses Forum hier es zur Aufgabe gemacht, einmal alles einfach Zugängliche zur örtlichen Landwirtschaft zusammenzutragen und auszuwerten. Die meisten Beiträge stammen aus den Jahren 2016 bis 2019. Dann etwas weniger, aber immer wieder Ergänzungen und auch neue Artikel.     

Die Veränderungen zu zeigen ist die zweite Intention. Wir brauchen eine effiziente und professionelle Landwirtschaft, die immer mit der Zeit geht, das ist keine Frage. 

Die landwirtschaftlichen Betriebe sind das Herz der Landwirtschaft. Und so sollen diese hier Raum bekommen. Basisjahr der Betrachtungen ist das Jahr 2000. Was sich bis 2015 verändert hat, lässt sich ebenfalls darstellen. Das traditionelle Arbeitsethos verändert sich deutlich.  


Angaben über Betriebe und Personen sind aus Datenschutzgründen nicht mehr so einfach möglich. Datenschutz ist ein hohes Gut und geregelt durch Vorgaben er EU und anderer. Deshalb sind Daten zu den einzelnen Betrieben und zu ihrer Hofgeschichte nicht offen. Soweit Betriebe in sozialen Medien und in der Presse vorgestellt wurden, oder soweit sie historisch bekannt sind, ist auch hier etwas zu finden.    

 

Die Stadt Brakel ist ein geeignetes Feld

Brakel liegt in der Mitte des Kreises Höxter und ist traditionell Zentrum für die Landwirtschaft. Es gibt hier verschiedene Einrichtungen und die große Stadthalle als zentraler Versammlungsort im Kreis.

Brakel hat neben er ca. 10.000 Einwohner-großen Kernstadt auch 14 Dörfer mit noch einmal 6.000 Einwohnern. Von Bökendorf bis Gehrden, von Schmechten bis Hembsen, alle mit eigener landwirtschaftlicher Tradition und unterschiedlichen Gegebenheiten.

Adlige Güter sind wie große, mittlere und kleine bäuerliche Betriebe Bestanteil der örtlichen Betriebsstruktur. Reizvoll ist auch die Spurensuche nach erloschenen großen Betrieben oder Gütern. 

Das Medium Internet ist flexibel

 

Gibt es neue Hinweise, Ergänzungen oder Quellen zur Geschichte, so können diese eingearbeitet werden. Die angelegte  Dokumentation kann so ständig weiter gepflegt werden. Dabei bin ich als Autor natürlich auf ein gewisses Interesse der Leserschaft an diesem Projekt angewiesen. Für „sachdienliche Hinweise“ bin ich dankbar.

Fotos, Dokumente, Verlinkungen

 

Hier ist vieles möglich und ich besitze eine Gundsammlung mit interessanten Fotos. Alle Foto, soweit nicht anders vermerkt, sind von mir und können allgemein weiter verwendet werden.  

Heimatgeschichte

 

Mit der Beschäftigung der örtlichen Landwirtschaft kommen immer wieder lokalgeschichtliche Aspekte zum Vorschein. Sie sind mit Orten, Gebäuden und/oder Familien verbunden. In Zeiten einer rückläufigen Wahrnehmung von örtlicher Geschichte und Kenntnis der Gegebenheiten finden sich vermehrt auch heimatkundliche Beiträge auf dieser Webseite zur Landwirtschaft.

Vgl. Kapitel „Historisches“ mit seinen Unterpunkten. Aber auch im Kapitel „Betriebe/Ort/Weitere“ stehen die Informationen zu den Objekten wie Gutshöfen, Mühlen, Siedlungen.      


Alles in allem

 

Diese Webseite wird also Stückwerk blieben und wird eine Quelle bilden für interessante historische und lokalgeschichtliche Informationen. Anfragen aus verschiedener Richtung bestätigen das.