AGRAVIS Kornhaus Ostwestfalen GmbH mit Sitz in Brakel
2020: AGRAVIS Westfalen-Hessen GmbH mit Sitz in Wolfhagen
Adresse: Warburger Str. 28, 33034 Brakel
Geschäftsführer: Ulrich Floren und Stefan Pielsticker
Vorgänger: Rainer Widdel und Alexander Nergonewitsch (beide Niedersachsen), Dirk Ungerland (2017), Johannes Hofnagel (2002-17), Wilhelm Wethmar, Helmut Becker (später Bäuerliche Bad Driburg), Wilhelm Wietheger.
Motto: "Wir helfen wachsen"
Foto: Tag der Landwirtschaft Juni 2014
Die AGRAVIS Kornhaus Ostwestfalen GmbH ist ein modernes Agrarhandels- und Dienstleistungsunternehmen mit Sitz in Brakel. Daneben gibt es in der Region weitere fünf Betriebsstellen: Beverungen (Markt), Borgholz (Kraftfutterwerk), Eissen, Trendelburg, Warburg (mit Markt) und Dössel. 2017 Fertigstellung des neuen Agrarhandelsstandort in Hohenwepel für 8 Mio Euro. Warbrg und Eissen werden aufgegeben.
Von Brakel aus wurden früher auch Lager in Bökendorf und Gehrden betrieben.
Die Produkte des Kornhauses umfassen alle Bereiche der landwirtschaftlichen Produktion: Dünger, Pflanzenschutz, Futtermittel, Saatgut und Energie. Neben dem allgemeinen Service gehören Dienstleistungen wie Produktberatung und Bereitstellung von bestimmten Maschinen dazu.
Im angegliederten Raiffeisen-Markt gibt es Dinge für Haus und Hof, Garten (einschließlich Pflanzen), Reitsport, Haustierbedarf und Funktionskleidung für Arbeit, Jagd und Freizeit.
Der Strukturwandel der Landwirtschaft, die Änderungen des Marktes und die technischen Möglichkeiten verlangen ständige Anpassung und Weiterentwicklung. So sind einige Großprojekte des Unternehmen bereits in Planung und Umsetzung.
Der AGRAVIS-Konzern ist 2004 durch den Zusammenschluss der Raiffeisen Central-Genossenschaft Nordwest eG in Münster (mit Oldenburg und Osnabrück 1990) sowie der Raiffeisen Hauptgenossenschaft Nord AG in Hannover entstanden. Um Kernsegment gehört auch noch Agrartechnik und Bauservice. Der Konzern erwirtschaftet (2015) mit 6.100 Mitarbeitern mehr als 7,3 Mrd. Euro Umsatz und besitzt ca. 400 Standorte. Internationale Aktivitäten bestehen über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften. Unternehmenssitze sind Hannover und Münster (Industriestraße 110).
Ackerbautag in der Stadthalle Brakel seit 2008
2008 |
Lütke Brochtup |
Neuer Wettbewerb und landwirtschaftliche Produkte |
2009 |
Prof. Dr. Isermeyer |
Turbulente Agrarmärkte |
2010 |
Dr. Schönberger |
Warum stagnieren die Getreideerträge? |
2011 |
Dr. Manfred Kern (oder 2006?) |
Wird der deutsche Landwirt noch gebraucht? |
2013 |
Michael Horsch |
Landwirtschaft in einer globalisierten Welt |
2014 |
Prof. Dr. Olfs |
Handlungsoptionen |
2015 |
Dirk Bensmann |
Agrarhandel in Deutschland |
2016 |
Thomas Mielke |
Aussichten Rapsmarkt |
2017 |
Prof. Dr. Ulrich Nöhle |
Tierwohl - Menschenwohl. Die doppelte Moral von Verbrauchern und Industrie |
2018 |
Folker Hellmeyer (Bremer Landesbank) |
Konjunktureller Status und Marktausblick 2018 - Was können wir für das aktuelle Jahr erwarten? |
Agravis-Feldtag in Großeneder
Seit 2004 führt Agravis-Kornhaus Brakel in Großeneder einen Feldtag zusammen mit der Landwirtschaftskammer durch. Dabei werden Sortenversuche Getreide, Raps, Mais gezeigt, Parzellen mit Düngungs-und Pflanzenschutzversuchen. Technik wie Schlepper und Geräte sowie Betriebsmittel werden gezeigt. Der Feldtag wird von mehreren hundert Landwirten aus dem ganzen Kreis besucht.
NW v. 22.06.2017: "Feldtag in Großeneder" mit 2 Fotos
NW v. 23.06.2018: „Pflanzenbautipps aus der Praxis - Auf dem Feldtag werden viele Fragen zu den richtigen Sorten, aber Greening, Düngung oder auch Ausbringung und Nutzung von Gülle beantwortet. Erstmals sind auch Biobetriebe dabei.“ 14. Feldtag mit über 500 Besuchern.
Hinweis (Facebook-Meldung vom 30.06.2020 (Agravis Ostwestfalen)
Im Juni 2020 fand der Feldtag statt unter den besoneren Hygienebedingungen der Corona-Krise und war nicht weniger erfolgreich als sonst.: 15.000 qm und ca. 200. Kleinparzellen. Der 16. Feldtag wurde zum letzten Mal in Großeneder bei Landiwrt Josef Michels durchgeführt, dem für die lange Zusammenarbeit besonders gedankt wurde. Die Versuche werden künftig bei Landwirt Ulrich Brechtken in Höhenwepel stehen, in unmittelbarer Nähe zum Standort der Betriebsstätte AGRAVIS Kornhaus Ostwestfalen GmbH in Hohenwepel.
Weitere Meldungen
31. August 1979
Großbrand beim Kornhaus. Neben der Wehr der Brakeler Kernstadt bekämpfen auch die Brandschützer aus Höxter und Bad Driburg sowie die Löschgruppen Gehrden, Istrup, Hembsen und Erkeln das Feuer. Chronik der Feuerwehr, Löschzug Brakel.
NW v. 01.08.2017: "Nur wer kippen kann, darf liefern"... Neues Agravis-Kornhaus seit wenigen Tagen in Betrieb ... mit Fotos
NW vom 10.11.2016: "Kornhaus investiert 8 Millionen Euro: Neubau in Hohenwepel
Die Agravis-Standorte Warburg und Eissen werden zusammengeszogen. Ein Neubau zwischen Dössel und Hohenwepel schafft mehr Platz und erlaubt eine schnellere Abwicklung. - Der moderne Agrarhandelsstandort in Dössel enthält: 4 Getreidesilos à 22.000 to, 1 Düngerhalle 6.000 to, 1 Flüssigdüngerlager 1.400 to, 1 Pflanzenschutzmittellager 100 to. Über den Baufortschritt wird in den sozialen Medien berichtet, jeweils mit Luftbild.
NW vom 08.12.2017: "Agravis ist nun in Hohenwepel"
Alle Vorgänge werden am neuen Standort abgewickelt. Warburg und Eissen sind geschlossen.
2017 (August): Agravis überschreitet die Landesgrenze nach Hessen
In einer Pressemeldung der AGRAVIS Münster heißt es: „Die AGRAVIS Raiffeisen AG wird neuer Hauptgesellschafter an der Rörig-Hartig & Co. Landwarenhandel GmbH mit Sitz im nordhessischen Wolfhagen. (…) Unmittelbar angrenzend an das Arbeitsgebiet der Tochtergesellschaft AGRAVIS Kornhaus Ostwestfalen GmbH sei der Mehrheitserwerb von Rörig-Hartig ein wichtiger Baustein, um die regionale Präsenz der AGRAVIS zu festigen und sich als schlagkräftiger Agrarhandelspartner für die Landwirtschaft in Ostwestfalen und Nordhessen im Markt zu behaupten.“
Weiter Stichworte sind: 30 Mio Jahresumsatz, 40 Mitarbeiter, 7 Außenstellen. Die Firma Rörig-Hartig blickt auf eine 85-jährige Firmengeschichte.
WB v. 03.12.2020: "Kornhaus Ostwestfalen fusioniert - Agravis Westfalen mit Landhändler Rörig/Hartig aus Wolfhagen gegründet"
Bereits 2017 hatte Agravis 56 % der Anteile an Rörig/Hartig erworben, jetzt Fusion zum 1.12.20. Das Standortnetz bleibt (Brakel, Borholz, Beverungen, Trendelburg, Dössel und Hohenwepel sowie Wolfhagen, Epenau, Naumburg, Sachsenhausen, Korbach, Körle). 90 Mitarbeiter.
Zur Geschichte und zum Standort Brakel
Die alte Niederlassung der Raiffeisengenossenschaft war an die Driburger Straße 21 auf der anderen Seite der Bahnlinie.
Die Genossensschaft übernahm 1936 das Gelände Warburger Straße vom Landgroßhandel Weiler-Heineberg-Flechtheim.
Das jüdische Landhandelsunternehmen (Getreide, Samen, Dünger) hatte weitere Handelsstützpunkte in der Kernstadt Brakel und war ein Unternehmen mit weitreichenden Geschäftsbeziehungen. Sie hatten 1925 das Gelände der ehemaligen Essigfabrik übernommen.
Der erste Gewerbebetrieb an diesem Ort waren die 1911 (1906?) gegründeten Chemischen Werke der Firma Henkel & Baertling, Holzminden ("Essigfabrik"). Sie stellten hier Holzkohle und Holzessig her, auch giftige Chemikalien. Die Firma machte zeitweise durch Umweltskandale Schlagzeilen. So zogen Abgase bis in die Stadt (insbesondere zum Neubaugebiet Am Gänseanger) und auch das Wasser der Nethe wurde teilweise starkt belastet (evtl. auch durch Löschwasser bei einem Brand?). Die Bilanz eines Zwischenfalles war, dass die Nethe bis Ottbergen prakisch fischfrei war und dass Kühe bis Ottbergen nicht mehr mit Nethewasser getränkt werden durften.
Das Areal in der Warburger Straße hatte einen eigenen Bahnanschluss ab Bahnhof Brakel. Bis ca. 1965 gab es Düngerlieferungen und Getreidetransporte.
Die alte Genossenschaft in der Driburger Straße wurde bis um 1970 noch als Düngerlager und Verkaufsstelle genutzt. Laderampe, Rolltore und ein Keller darunter sind noch vorhanden. Hier wurde zuletzt Kalkstickstoff (gemahlen und in Säcken) gehandelt, der wegen seinen Nebenwirkungen auf Schädlinge und Unkräuter eine große Rolle spielte. Heute ist er gekörnt und hat immer noch seine Abnehmer. Dann übernahm Fa. VW-Seibert das Gebäude. (Foto 2015) Unten: Der alte Bahnanschluss strebt dem Hauptnetz entgegen. Mit Spitze der evangelische Kirche in der Bahnhofstraße.(Foto 2018) |
Werbeanzeige der Genossenschaft in der Festschrift Brakel 1929. | |
31.08.1979 „Großbrand beim Kornhaus“
So steht es in der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Brakel und dass Wehren aus der ganzen Umgebung im Einsatz waren. Was war passiert? Ein damaliger Mitarbeiter schildert es so:
Die Getreideernte war gerade vorbei, der letzte Hafer wurde vom Sumpf in die Silos befördert. Beim Ausschalten des Elevator war der Sterndreieckschalter wohl defekt, so dass es zum Heißlaufen kam. Das Feuer am späten Nachmittag breitete sich rasch aus und erfasste den ganzen Lagerbereich einschließlich Trocknung, Mahl- und Mischanalagen. Wasser musste aus der etwa 1 Kilometer entfernten Nethe gepumpt werden. Schließlich lagerten auf dem Gelände auch Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel und deshalb war dieser Großeinsatz der Feuerwehr notwendig.
https://feuerwehrbrakel.de/einheiten/loeschzug-i/brakel/chronik-brakel.html