Deutsches Traktoren- und Modellauto-Museum Paderborn
Das Museum wurde 1999 eröffnet vom Spediteur Oskar Vogel, dessen Lkw-Flotte mit der roten Plane und dem grünen Schriftzug vielen bekannt ist. Es zeigt ca. 100 Original-Traktoren der Zeit um 1900 bis 1970. Es finden sich außerdem ca. 1.000 Modellautos aller Art in bestens geeigneten Glasregalen und die Modellsammlung von Alois Vandieken aus Schweckhausen (Leihgabe). Alle Modelle sind voll funktionsfähig und werden durch kleine E-Motoren angetrieben.
Zunächst wird die Entwicklung der Landwirtschaftlichen Zug- und Arbeitsmaschine gezeigt. Vom Göpel-Antrieb über das Dampfmobil (Lokomobil oder Dampf-Schlepper) um 1870 (Modelle) bis zu den ersten schlepperartigen Maschinen. In Deutschland wurden die Motoren erfunden
- 1876 Verbrennungsmotor von August Otto
- 1885 Automobil von Carl-Benz
- 1892 Schweröl-Motor Selbstzünder durch Rudolf Diesel
Die Anwendung blieb hinter der Entwicklung in Amerika zurück. 1916/17 wurde der erste Fordson-Schlepper in den USA gebaut, der Prototyp des modernen Schleppers.
Aber ab ca. 1920 nahm die Entwicklung auch hier seinen Lauf, aber nur zögernd
- 1921 erster Lanz-Bulldog
- 1925 Schlepperbau am Fließband bei der Heinrich Lanz Ag, Mannheim
- 1928 erste Straßenschlepper mit Vollgummi-Reifen (Hanomag)
- 1936-1951 Elfer Deutz (Vorkriegs- und Nachkriegsmodell-Reihe)
Wichtige Zusatzelemente wie Zapfwelle, Hydraulik, Dreipunkt, Allrad, Automatikgetriebe etc. werden Standard und damit der Schlepper zur universalen Arbeitsmaschine der Landwirtschaft.
Die Zeit des Nationalsozialismus brachte Verzögerung (menschliche Arbeitskraft), Sonderprogramme (Porsche-Volksschlepper) und Umwege wie Antrieb durch Holzvergaser (ab 1939 bzw. 1942) hervor.
Ab 1950 begann die rasante Verbreitung des Schleppers in der deutschen Landwirtschaft. Die Vollmechanisierung war 1960 erreicht und es wurden unglaubliche Verkaufszahlen erreicht. Der Trend hielt an bis ca. 1980, als größere Allradschlepper auf dem Markt kamen.
Das Museum thematisiert auch Inhalte wie Handwerk, Berufe, die DLG usw. in Verbindung mit der Landtechnik. Wer sich zeoit nimmt, wird viel entdecken. Sehr empfehlenswert ist auch die Broschüre des Hauses (mit Texten und Bildern von Dörte Becker) für 12 Euro (2024)
Ein Lob des Bauernstandes darf nicht fehelne und das dies gelingt mit der illustrierten Sage vom Riesenspielzeug, erzählt von Adalbert von Chamisso: Die Tochter der Herren von „Niedeck“, eines Riesengeschlechts im Elsass. Sie findet bei einem Ausflug in den Schwarzwald Bauern, die das Feld bestellen. Sie freut sich über die Wesen und nimmt sie mitsamt Wagen, Pflug und Zugtier auf die Burg mit. Dort wird die Szne vor dem vom Vater aufgebaut und er reagiert so:Er erklärt, dass auch die Riesen auf die Arbeit der Bauern angewiesen sind, und dass sie deshalb die vermeintlichen Spielfiguren wieder zurückbringen müsse.
Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot; / Denn, wäre nicht der Bauer, so hättest du kein Brod;
Es sprießt der Stamm der Riesen aus Bauernmark hervor, /Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor!
Vgl. Webseite: https://www.deutsches-traktorenmuseum.de