In der NS-Zeit spielte sich eine besonderes Ereignis im Bereich der Landwirtschaft ab, von der jeder schon gehört, aber bis heute niemand etwas Genaues sagen kann. Aus Bruchstücken habe ich das folgende Bild entwickelt (2015).

Im Bereich Mittelholz bekam einer namens Meier (selbst der Vorname unbekannt!) 100 ha, baute ein Hofstelle und wirtschaftete auf der „Meierei“ etwa 10 Jahre bis in die Kriegszeiten hinein. Das Land hatte er vom Driburger Grafen „einfach so und wie aus heiterem Himmel“ übereignet bekommen.

Der Bruder des unbekannten Meier war Reinhard Meier, seinerzeit Bürgermeister von Paderborn. Dieser fiel in den nervösen Kriegszeiten bei den Parteioberen wohl in Ungnade und wurde aus dem Amt entfernt („davongejagt“). Ebenso schnell fand auch der Meier/Gehrden und die Meierei ein Ende: Wohl unter dem Vorwand der nicht vorhandenen Wirtschaftsfähigkeit („Im November stand noch das Korn auf dem Halm“) wurde er vertrieben.

Die 100 ha teilten sich kurzerhand 10-12 Gehrdener Landwirte auf. Ein ordentliches öffentliches Zuweisungsverfahren hat es wohl nicht gegeben, denn es sollte alles schnell gehen.


Damit ist auch klar, warum darüber nie offen gesprochen wird: Weil vieles nicht mit rechten Dingen zugegangen ist. Weil einige die Situation ausgenutzt und sich einen Vorteil verschafft haben.


In den 1990er Jahren im Rahmen der touristischen Dorfentwicklung sollte am Mittelholzweg mal eine Baumreihe gepflanzt werden. Da stellte man fest, dass diese Weg eigentlich 13 m breit sein müsste und nicht 2,50 wie heute. Auf diesem Streifen durften die Ösker des Ortes ihr Kleinvieh weiden. Eine verbreiterte
Allee wurde nicht angelegt.