Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind ein neues Kapitel für die Landwirtchaft. Seit den 1990-er Jahren und verstärkt im noch jungen 21. Jahrhundert hat sich etwas verändert, global und lokal. Die Landwirtschaft ist unmittelbar davon betroffen. Es ist wärmer geworden, variantenreicher und Wetterextreme haben zugenommen.

Einige Aspekte sind hier zusammengestellt.

Hier ein Vergleich der Mittelwerte der Station Bad Lippspringe

Für statistische Zwecke werden die 30 Jahre 1961-90 als Bezugszeitraum gewählt. Dazu hier die neuen Werte für den anschließende Zeitraum 1991-2015 (25 Jahre). - Quelle: NW-Magazin vom 03.05.2016

Mittelwert
Temperatur (Grad Celsius) 8,9 9,7
Niederschlag (Millimeter) 914 920
Sonnenschein (Stunden) 1445 1482
Frosttage (<0 Grad) 67 64
Sommertage (>25 Grad) 25 32
Heiße Tage (> 30 Grad) 4 7


Die Temperatur ist innerhalb von 30 Jahren also um 0,9 Grad angestiegen, was auch für ganz NRW gilt. Die anderen Werte sind kaum verändert, abgesehen von der leichten Zunahme bei den Sommer- und Hitzetagen. 

temperatursummen jki 2020
2018 und 2019 sind ausgesprochene Trockenjahre mit Hitze von April bis Anfang August. Bundesweit werden bei Feldfrüchten 20 Prozent weniger geerntet, bei uns ist besonders Raps und Weizen betroffen. Grünland und Futterbau leiden erheblich unter Wassermangel und verbraunen. Das macht insbesonderen den Milchviehbetrieben große Sorgen.  

Die Zonen der Temperatursummen habe sich nach Erhebungen des Julius-Kühn-Institus deutlich angestiegen. Unsere Region ist innerhalb von 25 Jahren von  Mittel (1300) auf Günstig (1500) angestiegen. Das hat insebesondere Bedeutung für den Maisanbau. Hier können jezt mittelspäte und damit ertragreichere Sorten angebaut werden.   

 

 

 



Wissenschaft und Züchtung sind gefordert, neue Strategien gegen die Sommertrockenheit zu entwicklen:


Entwicklung von wärmeresistenten Sorten
Konzepte gegen neue Schädlinge entwickeln (Maiszünsler, Kirschessigfliege)
Prüfung von neuen Anbauverfahren und Kulturen (Soja)
Erweiterung der Bewässerung

 

Fallbeispiel Biohof Engemann (2016):

Aus dem Newsletter des Bioland-Hofes Engemann (01/2017): Besonders der Bereich "Obst und Gemüsehandel und Anbau" ist stärker betroffen ist von den der Tendenz zu stärkeren Wetterextremen. 

Steigende Durchschnittstemperaturen, lange Trockenperioden, Überschwemmungen – der Klimawandel ist auch in Deutschland bereits Realität und erschwert zunehmend die Voraussetzungen für die Landwirtschaft. Durch zu warme Winter, zu lange Trockenperioden und extreme Niederschläge wird gerade der Anbau von Obst und Gemüse immer schwieriger, aber auch der Ackerbau wird von diesen Bedingungen beeinflusst. 

In diesem Jahr (2016) hatten wir bei uns in der Region einen sehr trockenen Spätsommer und Herbst. Dadurch wurde die Ernte von Kohlgemüse sehr stark beeinträchtigt: Es wurden längst nicht die Mengen an Blumenkohl, Broccoli und Co. geerntet, wie erwartet. Ein weiteres Beispiel ist die Möhre. Eigentlich rechnet man damit, dass ca. 80 – 90 % der Aussaat aufgehen. In diesem Jahr waren es lediglich 50 – 60 %.