Der Brakeler Apfel - die Sorte der Region

 

Die Apfelsorte, die den Namen Brakels trägt ist eine Züchtung aus Dringenberg (Fürstlicher Burggarten 1720). Ab 1770 gelangt sie zu größerer Verbreitung unter Bürgermeister Lodovici. 1869 ist sie im Amtsblatt der Kgl. Regierung in Minden aufgelistet. Einige Exemplare stehen im Garten von Schloss Sanssouci in Potsdam. Damit ist der Sorte ein Platz in der Pomologie (Apfelforschung) gesichert.

Die Sorte erfährt weitere Verbreitung durch die Renaissance der Streuobstwiesen (von Förderprogrammen begleitet) ab 2000.  

 

Zum Apfel

    • mittlere Größe
    • von gelber Grundfarbe mit rötlichem Anflug auf der Sonnenseite
    • saftig und mit weißem Fleisch

Geschmack und Haltbarkeit

    • weinsäuerlich, zähe Schale, gute Druckfestigkeit  
    • gut haltbar und gewinnt dabei an Aroma.

 Der Baum kann sehr alt werden.

 

Aus dem Beirag der Beilage des Amtsblattes Nr. 35 von 1869

Brakel zeichnet sich durch eine seit 70 bis 80 Jahren mit sehr gutem Erfolge kultivierte Apfelsorte aus, die unter dem Namen ,Brakeler Apfel’ nicht allein in der Umgegend bekannt geworden, sondern sich auch in größerer Entfernung und in den Katalogen der Obstgärtner Geltung verschafft hat.

Der Apfel ist von mittler Größe,länglich rund, von gelber Grundfarbe mit rothem Anflug, saftig, hat ein weißes Fleisch, einen angenehmen weinsäuerlichen Geschmack, bleibt saftig und hält sich bis zum Juni.

Um diesen Apfel hat sich zuerst verdient gemacht der Gutsbesitzer Ludovici zu Brakel, welcher die Obstbaumzucht mit großem Interesse trieb und die Pfropfreiser aus dem Dringenberger Fürstlichen Burggarten (1770-1780) noch Brakel brachte. Nachdem Ludovici eingesehen, daß von allen Aepfelsorten, die er kannte, gerade diese in mehrfacher Beziehung die beste für die dortige Gegend (440 Fuß über der Nordsee) war, kultivierte er solche ausschließlich und zwar so sorgsam, daß er die Wildlinge aus den Kernen dieses Apfels zog und dann mit den Reisern des Haupt-Stammes veredelte. Die Vorzüge dieser Obstsorte nebst dem Anerbieten des Ludovici zur unentgeltlichen Abgabe von Pflanzreisern an die Gemeindebaumschulen wurden durch die Amtsblatt-Bekanntmachung vom 12. April 1820 zur öffentlichen Kenntnis gebracht.

Der verstorbene Oberpräsident von Vincke nahm bereits Kenntnis davon, brachte ihn an die Tafel Seiner Majestät Friedrich Wilhelms III, und Bäume von Brakel befinden sich jetzt noch in den Gärten von Sanssouci.“

 

Literatur

  • Amtsblatt der Königlichen Regierung Minden 1869, Beilage: „Die Entwicklung der Obstbaumzucht im Regierungsbezirke Minden und die Mittel zu deren Hebung“.
  • Info-Faltblatt der AG Natur + Umwelt Nieheim-Oeynhausen (2002
     
Bild   Bild