Foto mit Blick in in das Tal des Hellebaches dier hier einen Knick macht und sich nach Hainhausen wendet.
Hier vorweg einen Überblick über den Kreis Höxter vorweg mit dem Faltblatt "Zahlen - Daten- Fakten" (Stand 09/2015)
Der Kreis Höxter ist bekanntlich ländlich strukturiert. Hier ein paar allgemein Bemerkungen zu den natürlichen und standörtlichen Rahmenbedingenungen.
Betriebsstruktur
Landwirtschaftliche Betriebe werden nach ihrer Erwerbsform in die Betriebstypen Haupt- und Nebenerwerb eingeteilt. Haupterwerbesbetriebe beziehen mehr als 50 % ihres Einkommens aus der Landwirtschaft. Nebenerwerbsbetriebe weniger als 50 %. Herrschte bis Ende der 1970-er Jahre der Haupterwerb vor, so ist der Anteil der Nebenerwerbsbetrieb angestiegen von knapp 30 (1969) auf über 50 Prozent (1996), vgl. Zahlen Tierschau-Katalog Brakel von 1998. In NRW sind (2016) 40 % der Betriebe im Nebenwerwerb. Sie bewirtschaften 20 % der Flächen.
Die Nebenerwerbsform wird als wichtige gesellschaftliche Aufgabe (für Arbeitsplätze im ländlichen Raum, für die Pflege der Kulturlandschaft, für eine breite Vermögensverteilung angesehen. Doch der Anteil bröckelt. Ihnen machen die Umwelt- und Dokumentationsauflagen zu schaffen, die für kleine wie großen Betriebe gleichermaßen gelten. Andererseits wachsen auch Nebenerwerber mit der allgemeinen Entwicklung und profitieren von der Möglichkeit des Maschineneinsatzes durch Lohnunternehmer. Über den Nebenwerwerb wird auch gestritten und Hauperwerbslandwirte sehen das kritisch aus Wettbewerbsgründen.
Hier Zahlen von 2016 für NRW und bundesweit:
- Der durchschnittliche Nebenerwerbsbetrieb bewirtschaftet 23,7 ha (bundesweit: 23.2 ha).
- Der durchschnittliche Haupterwerbsbetrieb bewirtschaftet 56,8 ha (bundesweit: 66,1 ha).
Die Veränderungen der Betriebe in der Landwirtschaft bezeichnet man als Strukturwandel. Dieser lag lange Jahre bei 2 bis 3 Prozent, um dann in den 1990-er Jahren auf 3 bis 5 Prozent zu steigen. Die Betriebe wurden größer, auch sichtbar an der bewirtschafteten Fläche. Sie betrug 1988 noch 47,5 ha, 1996 waren es schon 72,5 ha je Betrieb.
In dem genannten Artikel wird geschlussfolgert: „Einschränkend muss aber festgestellt werden, dass die durchschnittlichen Tierzahlen... deutlich Bestandsgrößen unterschreiten, bei denen wirtschaftliche Vorteile …. hinreichend ausgeschöpft werden können. Die Tierproduktion des Kreise Höxter bleibt weiter deutlich hinter den anderer Regionen des Kammerbezirkes Westfalen-Lippe zurück.“
Es wird weiter festgestellt, dass die Produktionskapazitäten besonders im Bereich Milch, Sauen deutliche Verluste hinnehmen mussten. Andererseits gäbe es auch eine Reihe von fortschrittlichen Betrieben, die erfolgversprechend in die Zukunft blickten.
Viehhaltung
Die Milchviehhaltung war bis Ender der 1960-er Jahre praktisch die Basis in allen Betrieben. Um 1970 schafften die meisten Güter die Milchviehhaltung ab und kurz danach folgten auch viele andere Betriebe und spezialisierten sich vielfach in die Mastschweine- und Sauenhaltung.
Gab es z. B. 1971 noch 2500 Milchkuhhalter, so waren es 25 Jahre später nur noch 640, ein Minus von 75 Prozent. Der Kuhbestand stieg von 23,5 auf 33,7 Tiere je Betrieb. Bei den Schweinen gab es fast eine Verdoppelung: von 136.000 auf 251.000. Die durchschnittlichen Bestandesgröße hat sich etwa vervierfacht (von 100 auf 400).
Einen ähnlichen Trend gab es auch bei den Pferden. Die Tierzahlen stiegen an von 908 auf 2100 Tiere. Auch die Halter nahmen zu: von 480 auf 550 Betriebe.
Die GV/ha (Großvieheinheit/ha) ist eine Maßeinheit für die Viehdichte. Diese war in dem Zeitraum (1988-96) rückläufig auf 1,2 GV/ha. Damit hat ein Wachstum in die Tierhaltung nicht in dem maße stattgefunden wie im Gesamtgebiet Westfalen-Lippe.
Pflanzenbau
Acker- und Grünland-Anteil im Kreis Höxter
1985 | 2000* | ||
Acker % |
74 | 78 | |
Grünland % | 25 | 21 | |
Sonderkulturen % | 1 | 1 |
*IT NRW
Grünland ist deutlich auf dem Rückzug: 1971 gab es noch 33 Prozent Grünlandanteil, 2010 noch 21 %.
Der Getreidebau dominiert (2008) mit 65 Prozent auf den Ackerflächen, gefolgt von Raps mit 15 Prozent. Mais erreicht 8 % und die restlichen 12 Prozent verteilen sich auf Zuckerrüben, andere Futterpflanzen und Stilllegung.
So ist insgesamt ist ein Stück Kulturlandschaft entstanden, vielgestaltig und auf kleinem Raum vielseitig. Es gibt nur wenige großflächige Areale mit deutlicher Dominanz Ackernutzung.
Von den in großen Dimensionen ausgeräumten Produktionslandschaften sind und bleiben wir weit entfernt. Das schließt nicht aus, dass Kleinstrukturen besonders beachtet und gebietsweise ergänzt werden müssen.
Hier folgt ein Tortendiagramm und eine weitere Folie mit neuen Zahlen, übernommen von einem FB-Eintrag von Paul Wintermeyer v. 7.3.2017.