Agrarstruktur Erkeln (2015) und
Lage Erkeln liegt südlich eines großen Nethebogens in einem geräumigen Talkessel, der vom Vogelsangbach entwässert wird. Das Tal ist ca. 300 m breit und erstreckt sich gut 2 km bis zum Teufelsberg im Süden. So ist Erkeln praktisch von 3 Seiten von einer Bergkulisse umgeben und besitzt eine malerische Lage und große Vielfalt von Standorten. Von den Nethewiesen geht es über gute Ackerflächen auf den Verebnungen hinauf bis in schwierige Hanglagen.
Boden In Tallagen und angrenzenden Gebieten befinden sich gute Kolluvialböden (aus abgeschwemmten Bodenmaterial) oder Lössböden mit 60 bis über 70 Bodenpunkten. An den steileren Hängen kommt der kalkige Untergrund häufig bis zur Oberfläche. Die Bodenzahlen liegen hier nur um 30 Punkte. Erschwerend kommt die Schattenlage nach Süden in mehreren Lagen noch hinzu. So ist Erkeln insgesamt benachteiligtes Gebiet.
Landwirtschaftliche Fläche Mit über 800 ha landwirtschaftliche Fläche gehört Erkeln zu den großen Orten für die Landwirtschaft. Etwa 15 % sind Grünland, das ist ein normaler Wert. Der Anteil ist aufgrund von Nethewiesen, Wasserschutzgebiet und Hanglagen kaum veränderbar.
Mit 14 großen Bauernhöfen ist Erkeln mit Riesel das am besten aufgestellte Bauerndorf der Vergangenheit und hat eine stolze Tradition. Es gibt nur wenige Aussiedlungen, aber die Dorflage ist heute praktisch frei von Landwirtschaft. Durch den Waldbesitz und die Kieneke-Stiftung war erkeln eine reiche Gemeinde.
Die preußische Separation 1867 stattgefunden. Und erstaunlicherweise gibt es keine weiteren Flurbereinigungen, auch nicht ab den 1950-er Jahren. Und bei der Versammlung zum Anschluss der großen Flurberenigung Brakel und Nachbardörfer im Zusammenhang mit dem Neubau der B 64 kommen die alten vermeintlich oder tatsächlich schlechten Erfahrungen mit der ungerechten Flächenzuteilung von damals hoch, so dass die Versammlung tumultartig ohne Ergebnis endete. Nur Randgebiete wie am Ortberg und im Ostheimer Feld kamen in den Genuss einer Strukturverbesserung. Das Gewässer- und Wegenetz war in Erkeln weitgehend in Ordnung. Denn aufgrund ihres Waldbesitzes war Erkeln eine reiche Gemeinde und verwendete diese Mittel für den Ausbau der Infrastruktur des Ortes und der Wege.
Der Ortskern von Erkeln ist mit rechtwinkligen, recht breiten Staßen angelegt. Das heutige Straßennetz geht auf den großen Dorfbrand vom 21.07.1830 zurück, als 28 Häuser verbannt sind. 1958, mit dem Brand in Ortsmitte (Bachstraße (Anton Wulff bzw. Heinz-August) und der Nachbarhäuser begannen die Überlegungen für eine Gemeindehalle an dieser Stelle. 1966 schließlich konnte sie, gelegen mitten im Dorf, eingeweiht werden.
1995 war dann Start der Dorferneuerung, aber erst ab 2000 kam mit der Einbeziehungen eines vereinfachten Flurbereinigungsverfahren Bewegung in den von Planern der GFL überplanten Ortskern. Heraus kam ein freundliches, begrüntes Straßenbild. Erkeln hat damit nicht nur äußerlich seine Vergangenheit als Bauerndorf abgelegt. Vgl. Heimatbuch Erkeln 2006, S. 256.
Kulturlandschaft Auf dem Weg zum Hampenhäuser Berg bei Erkeln fand man nach einem Infrarotfoto von 1994 (Alfons Koch) Klingen, Steinbeilen, -äxten aus der Jungsteinzeit (Neolithikum). Als sog. Erdwerk belegt es eine vorzeitliche Siedlungsstelle von 6 ha mit Wallgraben und bis zu 50 m langen Häusern (vgl. Westfalen-Blatt ca. 2002). Die Funde sind in der Heimatstube zu sehen. Unter "Erkeln Foto" gibt es zwei Luftbilder!
Weitere Information zur Landwirtschaft in Erkeln
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