Die Geschichte 1908 bis 2014
Die Vereine Warburg und Höxter (1948 und 1949 gegründet) spielten eine bedeutende Rolle wegen dem Umfang der Vermehrungsflächen und den Vermehrungsbetrieben. Es wurden in Warburg um 500 ha vermehrt, in Höxter um 1000 ha. Die Geschäftsführung lag bei Landwirtschaftskammer. und im Leitungsgremium waren stets auch Vertreter von Landhandel, Genossenschaft, über die Abwicklung und Vertrieb von Saatgut laufen.
Ehrungen 1958 wurden vorgenommen anlässlich des 50-jährigen Bestehens der der Vereine. Für 40 Jahre Vermehrung
- Dr. Robert Fischer, Haus Riepen
- Bruno Reinking, Gut Dalheim
- Dr. Werner Ritgen, Gut Wormeln
- Wilhelm Hanfland, Gut Rothehaus
Und für 25 Jahre
- Frhr. von Spiegel, Gut Helmern
- Frau Geli Kellinghaus, Gut Schweckhausen
- Bruno Ritgen-Falkenau, Gut Alfredshöhe
- Hugo Schuchardt, Gut Calenberg
- H. Lügger, Gut Engar
- Frhr. Von Vittinghoff-Schell, Gut Niesen
- Josef Menke, Gut Charlottenhof
- Frau Hanna Hold, Gut Aldorpsen
- Wilhelm Glitz, Gut Schirmeke
- Bernhard Löper, Gut Thonenburg
Nach der Bildung des neuen Kreises Höxter 1975 vollzogen auch die beiden Vereine den Zusammenschluss und starteten mit 150 Mitgliedern.
Mit steigenden Erträgen und geringer werdenden Vermehrungsflächen wurde 1996 der Schritt zur Fusion mit dem Paderborner Verein zum Saatbauverein Hochstift vollzogen. Für die nächsten Jahre wird die Landvolkshochschule Hardehausen Tagungsort der Mitgliederversammlung, wobei der Rektor gerne ein Grußwort und einen Impuls an die Teilnehmer richtet.
Der Verein blickt insgesamt auf herausragende Persönlichkeiten zurück, die in übergeordneten Verbänden bis zum Bundesverband aktiv waren. Der Verein bot ein umfassendes Informationsangebot und nannte sich „Fördergemeinschaft für Pflanzenbau“ im Untertitel.
Zum Kerngeschäft gehörte eine jährliche Aussprache über die Lage auf dem Saatgutmarkt Umfang der Vermehrungsflächen, über die Ergebnisse der Beschaffenheitprüfung und die Aberkennungsquote sowie die Gründe dafür. Dazu wurden die Ergebnisse der Anerkennungsstelle Köln-Auweiler (früher Münster) mit Saatgutlabor bei der LÜFA Münster herangeszogen.
Das Jahresgeschäft beinhaltete Fortbildungsveranstaltung mit interessanten Themen und Referenten. Die jährliche Versuchsbesichtigung war weiterer Höhepunkt, an der gerne auch Vertreter der Züchterhäuser teilnahmen und so Informationen aus erster Hand ergänzen konnten. Die Besprechungen der Ernteergebnisse erreicht ebenfalls einen größeren Personenkreis. Dabei ging es auch um neue Fruchtarten, Qualitäten, Anbaustrategien und die jeweiligen agrarpolitischen Vorgaben.
Mehrtägige Studienfahrten führten durch ganz Deutschland und die Nachbarländer Frankreich, Belgien, Österreich, Italien, Ungarn einschließlich England und Marokko. Das diente der Horizonterweiterung in Sachen Landwirtschaft und Gesellschaft.
Das Kerngeschäft, die eigentliche Vermehrung, wird auf der Seite Saatgutvermehrung im Kapitel Landwirtschaft Pflanze dargestellt.
Mit der Neuorganisation der Landwirtschafkammer nach 2000 fallen mehr Geschäftsführungskosten an, die die Vereine nicht mehr aufbringen können. Auch eine Umlagebeitrag aus verkauftem Saatgut fiel weg. So wurde auf Kreisebene Gespräche geführt zur Zusammenführung der Vereine VLF, Tierzucht und Saatbau, die sich über 10 Jahre hinzogen. Denn die neue Struktur des Vereins, rechtliche Regelungen und das Vereinsvermögen der beteiligten Vereine musten geregelt werden. Der neu gebildete „Verein Landwirtschaftliche Fachbildung e. V.“ (2014 Eintragung als e. V.) enthält die Abteilungen Fachbildung, Tierzucht und Pflanzenbau. Es werden Informationen in allen drei Bereichen angeboten. Auch die Struktur der Verbände auch Landesebene hat sich deutlich verändert und sie agieren jetzt länderübergreifend.
Literatur
Kreisstelle Höxter der Ladnwirtschaftskammer Westfalen-Lippe 1997: Kompenium 1899-1997. Aus Anlass des 25jährigen jubiläums von Meinolf Michels als Kreislandwirt. Druck Conze Borgentreich. S. S. 120-136 (Saatbauvereine)