Über die Ereignisse rund um die Bodenreform um 1950 in NRW informiert Gisbert
Strotdrees im Buch „Höfe, Bauern, Hungerjahre“, 3. Aufl. 1998, S. 225-227

Die Siedlung Eichholz


419 ha gelangten zur Ansiedlung. Das Land stammte von den Besitzern der Güter Vorder- und Hintereichholz, Graf von Wolff-Metternich und Frhr. von Weichs zur Wenne. In einem umfangreichen Verwaltungsverfahren werden die beiden Resthöfe den jeweiligen Pächtern zugesprochen (Türich und Lödige) und 250 ha stehen 24 Neusiedler (Vollerwerb) und 20 Stellen mit kleinem Zuerwerb aus der Landwirtschaft zur Verfügung. 1955 hat Eichholz fas 400 Einwohner, Schule, Ladengeschäft, Kneipe und ein Heimatverein entstehen.

Um 2000 gibt es noch um 7 Betriebe Landwirtschaft im Vollerwerb. Die anderen haben die Tätigkeit in der Landwirtschaft aufgegeben verpachtet. Dr. Erich Geiersberger (1926-2012), der Visionär und Gründer der Maschinenringe in Bayern lästerte Ender 1950-er Jahr bei einer Veranstaltung in Brakel bereits: Siedlungen wie Eichholz seine „agrarpolitische Irrtümer, in Beton gegossen und mit Ziegeln vermauert“ (Strotdrees, S. 227). Volkswirtschaftlich betrachtet war das Konzept nur wenige Jahre tragfähig, die Entwicklung der Landwirtschaft im Zeichen der Mechanisierung zeichnete sich bereits ab. - Zur Ehrenrettung der Idee der Siedlerhöfe sie gesagt, dass die Höfe der Siedlungen Schönthal und Deppenhöfen (Willebadessen) nicht mehr 12 ha, sondern 18 ha groß waren und die Hofanlagen ebenfalls eine andere Struktur aufwiesen.