Die Tätigkeit der Landwirtschaft findet überwiegend in und mit der Natur statt. Die Jahreswitterung und Extremjahre, auch Jahre mit besonderem Krankheits- und Schädlingsbefall, hatten früher großen Einfluss auf die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln. Darüber berichten viele Ortschroniken.
Es gehört zu den Errungenschaften der modernen Landwirtschaft, dass die starke Witterungsabhängigkeit für die die Erzeugung von Pflanzen und Tieren heute überwiegend nur zu Schäden in überschaubaren Maß geführt haben. Melioration, Flurgestaltung und Hochwasserschutz haben dazu beigetragen. „Wir jammern nicht, wir leben damit und machen das Beste daraus“, sagen führende Bauernvertreter im Kreis dazu.
Im Zuge des Klimawandlen treten auch Einzelereignisse und Unwetter hinzu, die lokal zu erheblichen Schäden und Zertörung führen.
Tabelle: Extreme Wetterjahre in der Region seit 1900
2024 | (Sept.) Gewitter mit Sturböe in Höxter zerstört Festzelt für Ehrengäste bei Kommandeurswechsel. Im Wesergebiet teilweise Schlammlawinen von den Feldern. |
2022 | (Mai) Tornado mit Schneide der Verüstung von Lippstadt über Paderborn bis nach Höxter. Besonders betroffen: Ovenhausen und Lütmarsen. |
2020 | (Febr.) Sturmtief Sabine sorgt für zahlreiche Großeisätze der Feuerwehr. Überflutungen der Gewässer und gesperrte Waldgebiete. |
2019 |
Am 15. Oktober geht eine Schlammlawine auf Erkeln nieder. Von 3 Seiten des Talkessels des Vogelsbaches stürzen die Wassermassen herunter. Im Ort werden Keller, Häuser überschwemmt, Autos mitgerissen. Die Aufräumaktion dauert 4 Tage. Schlimme Schäden auf den mit Wintergetreide frisch bestellten Feldern. Auch die Nachbarorte sind schlimm getroffen. – Beim runden Tisch im Dezember sitzen Stadt, Verbände, Feuerwehr, Bezirksregierung am Tisch. Von der Landwirtschaftskammer werden Maßnahmen zur schonenden Bewirtschaftung in Gang gebracht. |
2018 | Sturm Friederike (Jan.): kurz, heftig, tagsüber, mit Starkregen. Kommt aus südwestlichen Richtungen und schädigt -zig Hektar Fichtenforste, Straßenbäume. Stark betroffen ist die Mitte des Kreis Höxter: Stadtwald Modexen ca.50 ha, Schlammlawine in Ottbergen Hauptstraße. |
2012 |
Auswinterungsjahr: Kahlfrost bis minus 20 Grad. Nach mildem Dezember und Januar folgt ein Kälteeinbruch. 70 % der Wintersaaten im gesamten Hochstift werden umgebrochen und im Frühjahr neu bestellt. |
2010 |
Wärme- und Regenjahr. Regionale Wetterextreme nehmen zu |
2007 |
Orkan „Kyrill“ am 18/19. Jan., Tote in NRW. Großflächige Schäden in Fichtenforsten, besonders Südwestfalen und Eggegebirge. Im Kreis Höxter liegen 500 ha. Das Aufräumen und Neupflanzen dauert zwei Jahre. Waldumbau zu Mischwäldern. Juni: Eine Schlammlawine verüstet Wormeln. |
2005 |
Extremer Schneefall im Münsterland. Bis 50 cm Neuschnee in 12 Std. führen zu Stromausfall usw. |
2003 |
Trockenjahr |
1999 |
Orkan„Lothar“ am 26. Dezember. Schäden im Wald, Freiland und an Gebäuden |
1998 |
Nässejahr (130 % Niederschlag) mit Überschwemmungen |
1996 |
Kältejahr (minus 2,2 Grad Abweichung). Kein gutes Jahr für die Landwirtschaft |
1990 | Sturmwinter: Acht Stürme, darunter die Orkane Vivian und Wiebke am Winterende richten große Schäden an. |
1989 |
Hitzejahr |
1988 |
Eisregen am 30.11./1.12. Eisregen über 24 Stunden mit Astschäden und Schaden an mittelalten Buchen in der Egge |
1985 |
Kältejahr |
1981 |
Nässejahr Mit Überflutungen (140 % Jahresniederschlag) |
1965 |
„Almeflut“ („Julihochwasser“, Heinrichsflut) in den Kreisen Büren, Paderborn, Warburg, Nordhessen. Am 16. -18. Juli fielen Regenmengen von bis zu 100 l/m2 täglich in kurzer Zeit. Eine Flutwelle in der Alme, Altenau und Diemel richtet große Schäden an und führte zu Todesfällen in Etteln. Es war die größte Naturkatastrophe seit Menschengedenken. „Heinrichsflut“ ist die Bezeichnung, wenn der gesamte Raum Nordhesse und Südniedersachsen einbezogen wird. In Warburg Altstadt gab es 3 Tote, große Schäden, auch Diemelbrücke. tagelang war die Altstadt eine Klein-Venedig. |
1959 |
Trockenjahr |
1956 |
Kalter Winter, trockener Sommer |
1947 |
Dem frühen kalten und langen Winter (Hungerwinter 1946/47) folgt ein trockener Sommer |
1945 | 1945-47: 3 Jahre Hochwasser (Weser), 1946 mit Eisgang, 1947 mit Schwerer Bodenerosion (30 cm Boden). Vgl. Chronik Lüchtringen |
1927 |
Nässejahr |
1921 |
Trockenjahr |
1911 |
Trockenjahr (Dürre) |
1909 | Warburg (7. Febr.) |
19. Jh. | Extreme Hochwasserstände in Warburg 1841; 1890 (24.11.): jeweils betroffen auch Wethen, Wrexen, Wormeln, Welda, Germete, Rimbeck, Scherfede und Ossendorf |
Quelle
Walter Rentel (2009): Wetter-Chronik für das Paderborner Land 1800-2009 und andere
Eine ointerewante Aufstellung ergibtz sich bei der Wetterstation Beverungen im Zeitraum von 199 bis 2024 (25 Jahre). Die beiden Stationen desw Heimat- und Verkehrsvereins für das Metomedia-Wetter liegen auf 96 m (Klärnalge Beverungen) und 245 m Höhe (Drnke).
Tabelle der Wetterextreme Drenke (D) bzw. Beverungen (B)
Niederschlag (mm) |
491 (D) -1335 (B) / Höchster Tageswert 90 (B) / Mittel 732 (B), 702 (D) |
Temperatur (Tiefst-) (Grad) |
- 20,9 Grad (B) |
Temperatur (Höchst-) (Grad) |
+ 39,5 Grad (B) |
Sonnenschein (Std.) |
1.055 - 2.160 Std. (D) |
Windgeschwindigkeit (km/h) |
145 (D) und 135 (D) |
Quelle: Neue Westfälische v. 21.10.2024: "Von Hoch bis tief: In Beverungen wird seit 25 Jahren gemessen"