Pflanzenzüchtung und Entwicklung der Landwirtschaft am Scheideweg
WLV Ackerbautagung am 4.11.2016 in Detmold (Arbeitsgemeinschaft für Getreideforschung). Thema Pflanzenzüchtung.
Mit klassischen Methoden wurden die Erträge in den letzten 100 Jahren erheblich gesteigert. Aber mit den neuen Techniken CRISPR/CAS können Eigenschaften des Genoms gezielt verändert werden. Für bessere Widerstandsfähigkeit klimatisch oder biologisch und für gezielte Qualtäten.
Das ist eigentlich Gentechnik, es hätte aber auch genauso auf natürlichen Weg entstehen können. Die Ergebnisse sind nicht unterscheidbar. Hm. Auch bei den offiziellen Stellen (BfN, BVL, EuGH) besteht Rechtsunsicherheit.
Aufsehenerregend, was Pflanzenschützer sich erhoffen. Eingekreuzte bzw. Genom-modifizierte Resistenzen wären eine Riesenchance. So könnten viel Aufwand und Einsatzmengen gespart werden (oft vorbeugend bzw. Unsicherheit des Krankheitsausbruchs). Beispiel Läuse und Gelbverzwergungsvirus. Die einseitige Kulturpflanzenresistenz gegen ein bestimmtes Herbizid sieht der Fachmann kritisch. Wie lange halten solche Resistenzen und kommt danach? Denn die vorhandenen Wirkstoffe sind recht übersichtlich.
Der Öko-Vertreter in der Runde sieht noch keinen akuten Handlungsbedarf. Das Ganze könne auch in der Fachwelt noch nicht ausreichend beurteilt werden.
Pflanzenzüchter, wie Graf Schulenburg (Saatzucht Eckendorf in Hovedissen) hoffen, dass die Vielfalt der Züchter und Züchtung erhalten bleibt und nur noch die Big Player den Aufwand und den Zulassungsmarathon überstehen können.
Unter den Zuhörern eine stattliche Anzahl aus dem Kreis Höxter. Sehr erfreulich! Danke, WLV und Dieter Hagedorn (Ausschuss pflanzliche Erzeugung), für die interessante Veranstaltung.
„Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Biologie“, hieß es einmal und „Wir lernen, die Pflanzen besser zu verstehen“.
Oder wird es eines der “Anti-Biologie“, weil der gesellschaftliche und Druck und die politische Ausrichtung bei uns die Fronten verhärten und einen großen technischen Fortschritte ausbremsen? Viele Neuerungen werden als Angriff auf das Menschenbild stilisiert. Der Fall Glyphosat lässt grüßen. Psychologie statt Sachverstand beherrscht den Diskurs.