(Foto: Stadt Brakel)
Die Bodenbearbeitung heute geschieht mit viel PS, schwerem Gerät und großen Arbeitsbreiten. Da werden auch schon einmal Ränder und Bankette umgepflügt - beabsichtigt oder versehentlich. Der Kreis Höxter hatte 2016 seine Kreisstraßen geprüft und dabei festgestellt, dass Bankette, Böschungen und kleine Gräben umgepflügt waren. Es folgten Anzeigen und Wiederherstellung.
Die Stadt Brakel informierte zu gleicher Zeit (v. 29.09.2016) über die das Problem der Seitenstreifen an Gräben:
1. Der Anlieger muss die Durchlässe bei Feldauffahrten selbst freihalten. Dazu ist der Anlieger nach § 18 Straßen- und Wegegesetz NRW verpflichtet. Das ist eine recht aufwändige Arbeit, denn Spülgeräte sind teuer. Deshalb ist eine laufende Kontrolle besser als das lange Warten bis nichts mehr geht.
2. Weiterhin sei zu den Gräben „ein Pflugschar Abstand zur Grabenkante“ einzuhalten, schreibt die Stadt. Das sind also 35-50 cm zur Böschungskante. Damit wird die Verlandung der Gräbern deutlich hinausgezögert. Das spart Unterhaltungskosten und dient der Umwelt.
Die Unterhaltung der Gräben liegt bei der Stadt und sie führt an bestimmten Orten jährlich Aushebungen durch. Der Aushub landet auf dem angrenzenden Feld, der Landswirt beachtet die Grabenkante kaum (der Grünstreifen wird immer kleiner), der Bodenabtrag landet wieder im Graben, so beginnt das Spiel von Neuem. Die Grabenwände sind teilweise auch so steil, dass sie der Boden nachsackt und der Durchfluss gehemmt ist.
2019 beschäftigt sich die Stadt Steinheim mit dem Problem fehlende Wegränder. In einem Antrag der SPD (Jürgen Unruhe, Ottenhausen) ist von 10 ha Verlustfläche die Rede. Die Ränder sollen katastermäßig erfasst und das Gepräch mit den Landwirten für die Wiederherstellung gesucht werden.
Mitte Oktober 2019 erfasst eine Schlammlawine den Ort Erkeln und führt zu erheblichen Schäden. Nicht nur Keller laufen voll, parkende Autos werden von einer Flutwelle mitgerissen und demoliert, eine 10 bis 20 cm hohe Schlammschicht bedeckt Straßen, Wege und Vorgärten. Auch hier hätten breitere Wegränder an den Feldern im Talkessel des Vogelsangbaches den Wasserabfluss gebremst und für geringere Schäden gesorgt. Das gilt auch für die immer wieder betroffenen Orten Beller und Hembsen.
Hier folgen einige Fotos zur Frage Wegränder. Das Problem ist so groß, dass ich keine gezielten Aufnahmen mehr mache. Mit solchen Fotos hatte ich früher versucht, die Stadt Brakel aufzufordern, etwas zu unternehmen. Aber das ist dann ohne jeden Effekt im Sande verlaufen. Ich spreche natürlich auch Landwirte an, aber das ist unverbindlich und bleibt eigentlich folgenlos. Das Verständis für diese Sache ist oft sehr gering. Man hört auch, ja das sind die kleinen landwirte, die müssen jeden Quadratmeter nutzen. Aber die Beobachtung zeigt es anders.
Grüne Grassoden zeigen an, wie viel Seitenrand hier umgepflügt wurde, Frühj. 2019. | Böschung mit Straßenbäumen, Riesel 2016. | |
Wegränder an einer Fahrtstraße auch für Autoverkehr nafh dem Ausbau, Riesel 2016. |