nlaTheodor Roeingh (1882 in Beverungen – 1945 im KZ Sachsenhausen),
Landwirt aus Beverungen und ab 1924 Abgeordneter im Preußischen Landtag und im Reichstag 1933
In Beverungen auf einem Traditionshof geboren, studierte er später Landwirtschaft und Volkswirtschaft in Göttingen. Sein Studium schloss er nicht ab, weil er den Hof in Beverungen 1910 übernahm. Er war Funktionsträger in zahlreichen berufsständischen Einrichtungen (Örtlich und regional).
Außerdem war er Politiker für das Zentrum, die Deutsche Zentrumspartei. diese ist im Rahmen des Kulturkampfes entstanden und wurde prägende Kraft bis 1933. Die Partei verhalf Hitler zum Inkrafttreten des Ermächtigungsgesetzes. In Berlin war Roeingh 1930-33 Ministerialdirektor im Ministerium für Landwirtschaft und gehörte damit einflussreicher Agrarpolitiker.
Als Zentrumspolitiker verlor er Amt und Ansprüche (Pension) durch das Besetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums. Der Hof war bis 1942 verpachtet.
1944 wurde Roeingh Opfer der Aktion Gewitter der Geheimen Staatspolizei nach dem Anschlag auf Hitler am 20.07.1944 in Schutzhaft genommen. Es ist nicht sicher, ob er zum Kreis der Widerstandskämpfer gehörte. Eingaben zur Freilassung von mehreren Seiten blieben erfolglos.
In Beverungen ist eine Straße nach ihm benannt und von der Katholische Kirche wurde er als Glaubenszeugen (Märtyrer) aufgenommen.
Der Hof mit Wohnhaus in der Hautstraße wurde durch Sohn Bernd weitergeführt und mit einer Betriebsstätte für die Milchkuhhaltung bewirtschaftet bis ca. 2015. Danach Verpachtung der Flächen und Betriebsaufgabe.
Literatur
- Eintrag Niekammer 1931: Theodor Roeingh (85 ha, davon 20 ha Unland; 13 Pferde, 58 Kopf Vieh, davon 27 Milchkühe, 46 Schweine): Tel.-Anschluss
- Wikipedia-Eintrag Theodor Roeingh
- Gisbert Strotdrees (1991): Ein Opfer der „Gewitteraktion“: Theodor Roeingh. In: Höfe, Bauern, Hungerjahre, S. 194ff. Darin Foto oben.
2020-11