Adressbuch Niekammer 1931 (Amt Brakel, Kreis Höxter): Betriebe Gemeinde Hembsen

1

Anton Groppe

Nr. 1

27 ha

3 Pferde, 5 Kühe, 20 Schweine

2

Franz Gunst Wwe.

Nr. 61

245 ha

19 Pferde, 30 Kühe, 100 Schwein, 180 Schafe

3

Franz Held

Nr. 59

27 ha

4 Pferde, 5 Kühe, 10 Schweine
Sonstiges: Motorpflug vorhanden

4

Johann Koch

Nr. 139

78 ha

7 Pferde, 15 Kühe, 12 Schweine

5

Friedrich Lohmann

Nr. 74

20 ha

3 Pferde, 6 Kühe, 32 Schweine

6

Peter Robrecht

Nr. 53

53 ha

9 Pferde, 14 Kühe, 30 Schweine

7

Franz Witte

Nr. 69

32 ha

4 Pferde, 4 Kühe, 18 Schweine

  Kanne'scher Hof       Größter Hof im Hembsen, erloschen 1894

 

Hinweis:

Das Verzeichnis enthält die Höfe/Güter ab 20 ha. Der Eintrag war freiwillig und enthält i. d. R. vollständige Angaben zu Namen und Adresse, Flächen, Tierbestand und wenigen weiteren Hinweisen wie Großmaschinen oder Züchtungsbetrieb.
Niekammer's Landwirtschaftliches Adressbuch der Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe. Band X, Provinz Westfalen. Nachruck 2004 Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup. Vgl. "Niekammer Adressbuch"


Ergänzungen/Nachtrag zu den Höfen heute (um 2015)

1

Anton Groppe

Der Hof ist der eigentlich bäuerliche Traditionshof von Hembsen ("Nr. 1"). Er ist im Besitz der Familie Groppe. Um 1970 wird der Besitze an Landwirte in Brakel und Ottbergen verkauft.

2

Franz Gunst /
Gut Hembsen

Ursprünglich war es das Gut der Asseburger in Hembsen mit 115 ha, später gehörten bis 250 ha zum Gut. Unter Franz Gunst (1836-1904) wird es zu einem Musterbetrieb, insbesondere auch für Pflanzenzüchtung. 1942 kommt der Name von Kempski auf den Hof. Spätere Pächter kööen den wirtschaftlichen Niedergang nicht aufhalten. Die gesamte Fläche wird 1972 an die Siedlungsgesellschaft für das Flurbereinigungsverfahren der Ortsumgehung Brakel B 64 neu verkauft. 

3

Franz Held / Potthof

Ehemaliger Potthof, später im Besitz Husemann, dann Held.  
Hof und Flächen werden 1968 verkauft an Heinrich Pape aus Muddenhagen. De Betrieb ist heute reiner  Ackerbaubetrieb und Sitz des Lohnunternehmens Pape. 

4

Johann Koch / Wildhäuser Hof

Die Hofstelle und die Flächen gehörten usprünglich zu Hembsen. Später der Stadt Brakel zugeordnet.
Bei der Aufteilung des alten Haxthausen'schen Hofes 1892 gehen 300 Morgen an Bauer Koch aus Brakel, der dort eine größere Hofstelle erbaut. Weiter Informationen bei Brakel unter Bio-Betrieb Meyer-Fehring. 

5

Friedrich Lohmann

Die Landwirtschaft wird um 1965 aufgegeben und schrittweise verkauft. Der letzte Lohmann auf dem Hof ist gleichzeitig Auktionator. Die Hofstelle durch Straßenausbau verloren

6

Peter Robrecht

Robrecht ist Besitzer des eh. Haxthausen'schen Hofes im Hembsen. Später geht das Restgut des Kanne'schen Hofes an Carl Robrecht (später Peter R.). Durch Einheirat kommt der Name Schimmelfeder (aus Beller) auf den Hof. Der Hot wird bis in die 1980er Jahre bewirtshaftet, dann verpachtet und später verkauft an Hof Meyer in Brakel. 
Carls Bruder Heinrich Robrecht kauft die alte Hofstelle in der Bornstraße und ist Landwirt. Nach dem Großbrand von 1906 wird die Hofstelle nue errichtet. Bis um 2000 wird der Betrieb (Ackerbau und Schweinmast) durch Heinz Robrecht bewirtschaftet, danach verpachtet.    

7

Franz Witte

Ursprünlich war der Hof Besitz des Klosters Brenkhausen. Der Betrieb wird um 1980 verpachtet. Die Hofstelle fällt dem Straßenausbau zum Opfer

  Kanne'scher Hof Zentrale Meyergut in Ortsmitte östlich der Kirche war der Kanne'sche Hof, dem die Bauern zehntpflichtig waren. Zuletz waren waren Pächter auf dem Besitz. Namen wie Klöpper, Eduard Scheffer-Boichorst, Ludwig Büttner sind noch bekannt. 1858 wird der Hof an die Maklerfirma Oppenheim Hannover verkauft, Als "Gutsbesitzer" ist ein Hartmann vor Ort, der ab 1892 alle Flächen einzeln verlauft an Bauern im Ort. Der größte Teil (320 Morgen) geht an Bauer Koch aus Brakel (Wildhäuser Hof). Die Hofstelle im Ortskern ging an Karl Robrecht (danach Peter R.). Sie brannte 1895 vollständig ab und Robrecht baute im Stienekenborn neu.   
Über die "Große Vieh-Aution" von 1893 und die "Inventarauktion" 1894 informieren die historischen Anzeigen im Buch Potthast S. 300. 

Quelle: Potthast, Hembsen 2002 und eig. Nachträge