In Deutschland ist mittlerweile ein Drittel aller Böden der Landwirtschaft dräniert, also gezielt entwässert.
Hier bei uns im Raum Weserbergland ist der Anteil eher höher, weil die kleinförmigen Strukturen. die Regenmengen und ein schwaches Gefälle den zügigen Abfluss von Regenwasser verhindern. Die Böden haben sich vielfach zu Pseudogleyen und Gleyen entwickelt, was die ausgeprägte Wechselfeuchte oder Stauwasser ausdrückt. Die Landschaft hatte immer schon viele Gräben und in das Grabennetz münden nun auch die Entwässerungsrohre von den Flächen.
Dränagen mit Tonrohren kommen seit etwa 1850 zur Anwendung. In weiteren Etappen und vor allem ab 1950/60 wurde ein weiterer Teil der Flächen mit Spezialmaschinen und langen gelben PVC-Schläuchen (mit Vlies ummantelt) dräniert.
Dadurch (und mit dem Mergeln) entstanden Böden mit besserer Fruchtbarkeit und Stabilität für die Befahren mit dem Schlepper und die Bearbeitung mit Maschinen. Dank der Klimaerwärmung ist der Feuchtigkeitsgehalte der Böden gesunken und die Befahrbarkeit mit Schlepper und schweren Geräten ist meist gegeben zur gegebenen Zeit. "Aber man muss aufpasssen", um nicht doch mal in ein feuchtes Loch zu fahren, sagen die Bauern.
Exkurs Moorbauern
Vereinzelt hier, aber verbreitet im Münsterland, gab es Moorbauern, die mit großem Aufwand die Flächen erst richtig landwirtschaftlich nutzbar machen mussten: "Dem Ersten sein Tod, dem Zweiten seine Not, dem Dritten das Brot", so lautet der alte Sinnspruch. Mit Gräben alle 12 Meter und Torfstechen und dem Auftragen von Mist und Heideplaggen gelang die allmähliche Bodenverbesserung. Aber für mehr als anspruchsloste Kulturpflanzen wie Steckrüben, Buchweizen und Kartoffel reicht es erst nicht.