Die Petroleumscheune auf dem Schüttberg
Vor der Zeit vor der Elektrifizierung war das Petroleum der Brennstoff für die alte Straßenbeleuchtung, die wohl bach 1860 eingefhrt wurde. Es diente auch als Reinigungs- und Lösungsmittel. Petroleum ist an sich gut lagerfähig, da der Brennpunkt relativ hoch liegt. Gefürchtet waren aber die entstehenden, leicht entzündlichen Dämpfe.
So war es aus Sicherheitsgründen erforderlich, größere Mengen Dieselöl über 500 Litern außerhalb zu lagern.
Dazu wurde 1891 in Brakel in der Feldflur des Schüttberges (Straße nach Modexen) auf einer Fläche von Johannes Wand die sog. Petroleumscheune errichtet. Es ist ein Bauwerk aus massiven Bruchsteinen. Ein Zweispänner mit einem 500 Liter-Fass übernahm die Transporte in die und von der Stadt aus. Die Scheune wurde bis in die 1920-er Jahre für diesen Zweck genutzt.
Die Elektrifizierung Brakels begann 1896 bzw. umfangreicher dann 1911 mit dem Bau eines Elektrowerkes und damit verlor das Petroleum seine Bedeutung als Brennstoff für die Beleuchtung.
Die Bruchsteinscheune hat bis heute überlebt. Sie steht an einem kleinen Wäldchen (früher: kleiner Steinbruch). Sie wurde wohl auch etwas umgebaut und wird als Lagerhalle genutzt.
In der Nähe befand sich ein kleiner Steinbruch, der verfüllt wurde auch mit Klärschlamm-Resten der Kläranlage. Im Rahmen einer Überprüfung von Wasserproben von Altlasten wurde die Ablagerung wieder eingestellt (Information durch Landwirte).
Quelle: Christoph Anders (1996), Eine steinerne Zeitzeugin - Die Petroleumscheune bei Brakel. Jahrbuch des Kreises Höxter 1996, S. 219 f. Foto: d. V. 2015 .