Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln war schon in den Vorkriegszeiten eine Angelegenheit von nationaler Bedeutung. Begriffe wie Erzeugungsschlacht, Autarkie, Vierjahrespläne wurden bald geläufig.

So wurden durch den Reichsnährstand (vor Ort: Kreisbauernschaft) 19386 die sog. Hofkarten für alle landwirtschaftlichen Betriebe eingeführt. Darin standen Angaben

  • über familiäre Verhältnisse (einschließlich Alter aller Mitarbeiter eines Hofes)
  • über die Faktorausstattung Boden, Arbeitskraft, Kapital, Nutzungsberechtigungen
  • über Erträge und Leistungen beim Vieh
  • über Dungstätten, Futterlager, Wasserversorgung, Elektroanlagen
  • über Witterungsereignisse wie Hagel oder Seuchenfall im Stall

Die Daten wurden erhoben und jährlich fortgeschrieben. Daraus errechnete sich die Marktleistung des Betriebes.

Eine Kommission machte Hof-, Feld- und Flurbegehungen und sie war bei den Bauern gefürchtet. Diese Überwachung wurde nach dem Krieg fortgeführt bis zur Währungsreform 1948. Harte Strafen (Zuchthaus) drohte bei Schwarzschlachten, Buttermachen und Nebengeschäften. Es kamen nach dem Krieg Sonderzüge aufs Land und im Tauschhandel wurden Waren gewechselt. Es macht das böse Wort von den „Bauern mit Teppich im Kuhstall“ die Runde.

Die zentrale Konntrollstelle für Westfalen war in Unna-Königsborn und so war versetzte der Ruf „Königsborn ist unterwegs“ alle Bauern in Aufregung.