Über die Ereignisse rund um die Bodenreform um 1950 in NRW informiert Gisbert Strotdrees im Buch „Höfe, Bauern, Hungerjahre“, 3. Aufl. 1998, S. 225-227.
Neusiedler Franz Voss, Steinheim-Eichholz, Kantstraße
Am Beispiel dieses „Falles“ zeigt er das Schicksal der Siedlerbauern aus dem Osten:
- 1903 siedelte die Familie aus dem Raum Herzfeld ins Posener Land
- 1920 Umsiedlung in den Raum Gleiwitz/Schlesien
- 1945 Vertreibung und der große Treck nach Westen
- Eintreffen bei Verwandten in Dalhausen. Karl Voss schlägt sich als Gelegenheitsarbeiter durch und wird Siedlungsbewerber für Steinheim-Eichholz. Der Siedlereignungsschein dokumentiert seine Hofvergangenheit im Osten und seine fachliche Eignung als Landwirt. Bei der Vergabeverhandlung für die 300 Bewerber sitzt er in Detmold vor der Tür.
- 1952 Zuweisung der Hofstelle und Bezug. Fläche 12,36 ha Land und 1 Pferd. Hofstelle mit Wohnhaus, Stall für 7 Milchkühe und 3 Schweinbuchten.
- 1953 feierliche Einweihung der Siedlung
- Um 2000 Rückzahlung der letzten Darlehensraten
Der Hof Voss in Eichholz wurde von Sohn Franz Voss weitergeführt und dann bis heute als Schweinmast-Betrieb von Thomas Voss.