Auch die Arbeit mit dem Grünlandaufwuchs, das 3 bis 4-malige Mähen und die oft gegebene Wetterunsicherheit zum Antrocknen und Welken, ist sehr aufwändig und unsicher im Vergleich mit dem Anbau von Mais! Der Mais trat ab den 1970-er Jahren seinen Siegeszug in ganz Westfalen an: Bodenbearbeitung, Aussaat, Pflanzenschutz und Ernte, alles einfach mechanisierbar. Und erstaunlich anpassungsfähig und ertragssicher dank Züchtung. In manchen Regionen des Münsterlandes wurde ein Maisanteil von über 50 % erreicht. Durch Vorgaben zur Fruchtfolgegestaltung der EU-Förderung wurde der Anteil wieder gesenkt.   

 

So wurden bestimmt zwei Drittel der alten Grünlandflächen umgebrochen, um Platz für den effektiveren Ackerbau zu machen. Die Rest-Grünlandflächen werden natürlich weiter benötigt, um ein wiederkäuergerechtes Futter in Form von Silage und Heu zu ernten. Seit 2011 gilt das Umbruchverbot für Grünland: Umbruch an einer Stelle muss durch Einsaat an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden. Bei Mäuseproblemen kann nicht mehr umgebrochen und neu angesät werden.    

Dem Grünland macht auch der Klimawandel zu schaffen. Wenn ertragreiche und hochwertige Aufwüchse wegen Frühjahrstrockenheit ausbleiben, dann bleiben die Aufwüsche der ersten beiden Schnitte gering. Das Deutsche Weidelgras als Bestandbildner der frischen Böden  muss früh geerntet werden, damit der zweite Aufwuchs nachkommt. Andererseits kommt die Verlängerung der Vegetationsperiode kommt dem Grünland entgegen.

 

So hatte sich die gewachsene Kulturlandschaft im Lauf der Zeit stark verändert. Nur durch umfangreiche Förderprogramm gestützt, lassen sich Gebiete wie Bergweiden in Kultur halten - aus Gründen des Artenschutzes und der biologischen Vielfalt.