Das Anbauverhältnis gibt den Anteil verschiedener Kulturen an der Ackerfläche wieder. Eine Einteilung erfolgt nach diesem Schema:
Getreide insges. |
Winter- und Sommergetreide wie Weizen, Gerste, Triticale | Dominanter Anteil |
Eiweißpflanzen |
Futtererbsen, Ackerbohnen, Lupinen | Marginaler Anteil |
Ölpflanzen |
Raps | Starker Anteil |
Hackfrüchte |
Rüben und Kartoffeln | Geringer Anteil |
Silomais (Futter) |
Neben Silomais noch Klee und Ackergras | Deutlicher Anteil |
Stilllegung | Mit Grasmischungen oder Selbstbegrünung | Eher geringer Anteil |
Der Anteil ist ist auf unseren Raum bezogen, also den Anbauumfang in Brakel und dem Kreis Höxter.
Für den Umfang stehen wirtschaftliche Gesichtspunkte eher im Vordergrund. Winterharte Kulturen haben bei uns den Vorteil der längeren Wachstumszeit. Das ist gut für die Ertragsbildung. Natürlich wird es kritisch mit der Winterhärte mit 15 bis 20 Grad minus bei einigen Kulturen wie Raps und Wintergerste.
Seit 2005 gilt die sog. Anbaudiversifizierung für Landwirte im Rahmen des Agrarantrages. Sie müssen diverse „Greening-Bestimmungen“ erfüllen, darunter auch die Anbaudiversifizierung. Betriebe mit mehr als zehn Hektar Ackerland sind verpflichtet, zwei, ab 30 ha Ackerland mindestens drei Kulturen auf ihrer Ackerfläche anzubauen. Die Hauptkultur darf höchstens Hauptkultur 75 % der Ackerfläche einnehmen.
Die Unterscheidung der Kulturen erfolgt nach pflanzenbaulichen Aspekten und nicht nach der Verwendung der Ernteprodukte. Bei Mais werden Silo-, CCM- und Körnermais zusammengefasst. So entsteht ein betriebliches und regionales Anbauverhältnis. Von Monokultur oder 100 Prozent Mais kann damit eigentlich nicht die Rede sein.
Für Nebenerwerbsbetriebe, die vorher aus Arbeitsgründen (Düngung und Pflanzenschutz) nur eine Kultur jedes Jahr anbauten, ist dieses nun nicht mehr möglich.