In der Nachkriegszeit sind viele Aussiedlungen durchgeführt worden. In den Städten eine wichtige Voraussetzung für eine moderne Entwicklung. In den Dorflagen gab es so Platz für die Nachbarn und im Außenbereich wurden Aussiedlerhöfe als privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich gefördert. Oft ist auch eine Arrondierung der Flächen und die Aufstockung (auf 15-20 ha) zu einem Familienbetrieb gelungen.
Wohnhäuser und Stallgebäude wurden meist in standardisierter Bauweise errichtet. Bald war ein kombinierter Stallbereich nicht mehr zeitgemäß und die Betriebe mussten erweitern. Dabei konnten sie die hinzu gekommenen Umweltauflagen eher erfüllen als andere.
Der relativ teure Ausbau der Infrastruktur (Strom, Wasser usw.) war auch ein Kostenfaktor. Die Errichtung als Gemischtbetrieb hatte bald keine Perspektive mehr. So mussten die Aussiedlerhöfe bald eine neue Betriebsentwicklung einschlagen. Dazu gab es zwar reichlich Empfehlungen und teilweise Prämien von Seiten der Politik und Beratung, aber andererseits war der Arbeitsmarkt günstig. So haben doch viele nicht weiter investiert und die landwirtschaftliche Produktion aufgegeben. So wird in über der Hälfte der Aussiedlungen keine Landwirtschaft mehr betrieben.
Die Flächenausstattung der Siedlerstellen für die Ostvertriebenen umfasste meist nur 11-12 ha, teilweise auch 15 ha. Da war ein Überleben doppelt schwer.
Alois Hanfgarn (in: WLV-Kreisverband Höxter 1988, S. 54) nennt als Zahlen für Aussiedlungen: ca. 250 für den Altkreis Warburg und ca. 200 im Altkreis Höxter. Die Neusiedlerstellen gibt er mit ca. 80 an.