wochenblatt titel 1605


Teil 04

Gab es jüdische Bauern in Westfalen? - In Borgholu: Löwenstein, in Büren Aronstein


In den beiden bischöflichen Stiften Paderborn und Corvey gab es rund 300 Grundbesitzer jüdischen Glaubens gegeben. Das stellten die Preußen bei ihrer Landbesitznahme um 1810 fest. Die Fürstbischöfe stellten mehr Schutzbriefe für Juden aus als andere Landesteile und so konnte sich hier eine besondere Entwicklung stattfinden. 

  • Einer von ihnen war Felix Löwenstein in Borgholz. Er wurde „als einer der ersten Juden in Westfalen Landwirt“ erwähnt, wie die Historikerin Margit Naarmann herausgefunden hat. Nach ihren Recherchen hat Löwenstein in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine ausgedehnte Schafzucht aufgebaut und betrieben. In der Chronik Fronhausen besitzt Levi Löwenstein 1884 ein Hökergeschäft, später auch Gastwirtschaft. Bei dem Pogrom 1938 wurde das Haus von Hermann Löwenstein (Gastwirt, Viehhändler und Ordensträger im Ersten Weltkrieg) verwüstet – von Auswärtigen, nicht von Einheimischen Bürgern.  Vgl. Link hier. 

  • In Peckelsheim, Kreis Höxter, sind im 19. Jahrhundert sechs jüdische Landwirte bekannt, deren Betriebe „zum Teil mehrere hundert Morgen“ groß gewesen sein sollen. In den Niekammer Adressbüchern (1909-1931)sind keine entsprechenden Namen zu finden. 
      
  • Als weiteres Beispiel wird Gut Edelborn in Büren aufgeführt. Heinemann Aronstein besaß um 1880 67 ha Eigentum. Sohn Hermann führte das Gut weiter bis 1909. Danach verpachtet.

 

     
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