Sonstiges

Agri-Lexikon ist eine Wissensdatenbank der i.m.a (Intformation Medien Agrar e. V.) in Berlin. Es ist ein Forum, das sich hauptsächlich an Lehrer und Schüler wendet. Die ca. 500 erklärten Begriffe reichen zurzeit von "Abdrift" bis "Zwischenfruchtbau".

Ein
AgriAdress-Verzeichnis gibt es auch für weitergehende Informationen.

Hier geht es zu Seite.


Auf der Flurkarte werden aller Grund- und Flurstücke in ihrer Lage dargestellt. Zusammen mit der Boden-Schätzungskarte ist sie Bestandteil des Liegenschaftskatasters und regelt das Eigentum an Grund und Boden. Darauf basiert die Grundsteuer, die Grundstücksbesteuerung.

Die Aufnahme für das "Urkataster" begannen 1829. Wegen erheblicher Unterbrechungen verzögerte sich der vorläufige Abschluss bis 1854. Eine schwierige Aufgabe war die Aufteilung der Gemeinheitsflächen. Das Kartenwerk bildetet die Grundlage für die Ablösung von Grunddienstbarkeiten und der Separation (Zusammenlegung von zerstreut liegenden Parzellen).

Grundlage war eine Dreiecksvermessung der Gegend und die Darstellung im Maßstab von 1:2.500.

Heute ist das analoge Kartenwerk durch die digitale Automatische Liegenschaftskarte abgelöst.


Die Höfeordnung hat als Ausgangspunkt die folgende Form der Erbschaftsreglung: In Norddeutschland geht ein Hof an den ältesten männlichen Erben (Anerbenrecht). Weichende Erben erhalten eine Entschädigung. Die nachgeborenen Bauernsöhne mussten als Knecht arbeiten, einen anderen Beruf versuchen oder abwandern. Ursprünglich beinhaltete die Höfeordnung eine gewisse Mindestgröße: Die Familie sollte vom eigenen Hof leben können.

Am 29. September 1933 wurde die Höfeordnung durch das einheitliche Reichserbhofgesetz abgelöst. Sie wurde mit ideologischen Zielsetzungen vom reinen deutschen Bauerntum verknüpft. Als Erbhöfe werden (unabhängig von Lage oder betrieblicher Ausrichtung) Bauernstelle bezeichnet, die ein Größe zwischen etwa 5 und 125 ha hatten. 

 

Zum allgemeinen Hintergrund der Gesetzes: 

Besitz in der Größe einer Ackernahrung ist Erbhof, wenn er einer bauernfähigen Person gehört. Der Eigentümer des Erbhofes heißt Bauer. Bauer kann nur sein, wer deutscher Staatsbürger, deutschen oder stammes-gleichen Blutes und ehrbar ist. Der Erbhof geht ungeteilt auf den Anerben über. Die Rechte der Miterben beschränken sich auf das übrige Vermögen des Bauern. Nicht als Anerben berufene Abkömmlinge erhalten eine den Kräften des Hofes entsprechende Berufsausbildung und Ausstattung; geraten sie in unverschuldete Not, so muss ihnen die Heimzuflucht gewährt werden.

 

Mit dem Titel Erbhof war auch eine Entschuldung verbunden, die andererseits staatlichen Zugriff für besondere Maßnahmen erlaubte. Beispiel aus dem Kreis: Für den Bau der Landebahn Dössel musste ein Landwirt sein Land abgeben.

 
Die Zahl der Höfe variierte durch Streichungen, Neuzugänge und war politischer Willkür ausgesetzt. Außerdem landeten viele Fälle vor Gericht bis über drei Instanzen. Es sind keine Fälle aus Brakel bekannt.  

 

Im Reichsnährstand waren alle Belange der Landwirtschaft in einer Hand.

 

In der britischen Besatzungszone wurde Höfeordnung beibehalten, in anderen Zonen nicht. 1947 wurde die alte Regelung wiederhergestellt und 1976 durch eine bundeseinheitliche Höfeordnung mit ländesspezifischen Ergänzungen abgelöst.

Im Grundbuch ist vermerkt, ob ein Hof der Höfeordnung unterliegt oder nicht.

 
Eine kleine Bildbeschreibung   Eine kleine Bildbeschreibung

Hagel, Sturm, Strarkregen, auch Frostschäden bedrohen die Feldfrüchte

 

„Das Wetter war schon immer unkalkulierbar“, dieser Satz gilt seit Menschengedenken. Missernten in früheren Jahrhunderten, als es Deutschland kälter war als heute, lösten regelrechte Hungersnöte und Krisen aus. Im Mai/Juni 2016 setzt sich ein Tiefdruckgebiet über Deutschland fest und sorgt für örtliche Wetterkatastrophen. In der Landwirtschaft entstehen Schäden in Milliardenhöhe.

 

Hagelversicherungen sind eine deutsche Erfindung. Die ersten Agenturen gab es schon um 1800.

 

In der Landwirtschaft werden Erzeugnisse wie Feldfrüchte, Wein, Obst usw. gegen Hagelschäden versichert. Die Versicherung zahlt die Ernteminderung durch den Hagelschlag. Diese muss durch ein Gutachter festgestellt werden, da der Ernteertrag von vielen Faktoren abhängt.

 

Für den Schadensfall muss jährlich eine Versicherung abgeschlossen werden über Kultur und Hektar Fläche. Der Abschluss einer Versicherung ist eine Entscheidung der Landwirte. Glücksritter ohne Versicherung sparen die Jahresprämien, bis dann selbst einmal betroffen sind. Es sind Fälle bekannt, wo Landwirten die Tränen liefen, dann, als alles kaputt geschlagen war. Es gab auch Extremfälle, dass  Betriebe in 3 von 5 Jahren so stark betroffen waren und jährliche Prämien von 20.000 EUR flossen.     

 

Die Hagelzüge sind oft örtlich ausgeprägt, aber mit dem Klimawandel steigern sich die Wetterextreme insgesamt: der Start der Vegetation ist nach vorn verlegt, Wintereinbrüche bis Ende April haben dann große Auswirkungen. Für einzelne Betriebe kann eine solch elementarer Schaden zur Existenzfrage werden.

 

Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in Deutschland keinen staatlichen Zuschuss für die Prämien oder eine sonstige direkte Förderung. Die versicherte Fläche betrug 2015 in Deutschland 500.000 Hektar.

 

Hagelversicherer

Die Höhe der Hagelschäden ist nicht gleichmäßig über die Jahre verteilt. So gibt es Reihen von Jahren mit überdurchschnittlichen Schäden und andere ohne oder nur geringen Schäden. Versicherungsunternehmen müssen deshalb Reserven aufbauen, um dann Reihen von Jahren mit hohen Schadenssummen zu überstehen. 1950 gab es 29 Hagelversicherungen, 7 davon öffentlich-rechtlich. Daneben bestanden 4 Aktiengesellschaften und 18 Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit. Versicherungen müssen auch Reserven aufbauen, um in Sonder- Schadensjahren auszahlen zu können. 

Hier bedeutend sind die Vereinigte Hagel (Sitz in Münster) und die Mecklenburgische (Sitz in Hannover). Außendienstmitarbeiter begutachten die Schäden. Das sind in der Regel geschulte Landwirte. Heute geht viele über PC-Programme, um die korrekte Schadenshöhe zu ermitteln.   

 

Mindestschaden 

Um in den Genuss einer Auszahlung zu kommen ist ein Mindestschaden von 8 bzw. 19 % der zu erwartenden Ernte gesetzt. Raps kann bereits ab der Blüte im Mai geschädigt werden, Getreide später. Mais und Zuckerrüben gehören zu den Kulturen, wo sich ein früher Schaden wieder auswachsen kann durch Blattneubildung.  

 


Ein Trend geht heute zur Mehrgefahrenversicherung.

Interessant ist die neue Dürreversicherung 2016

Dürreschäden sind allerdings schwer zu beziffern und so hat man diese Lösung gefunden: Als Index gilt die Bodenfeuchte in Prozent der nutzbaren Feldkapazität (nFK) im Kreisdurchschnitt. Wird diese deutlich unterschritten (ab ca. 30 %) wird er Versicherungsfall ausgelöst. Gezahlt wird erst im Frühjahr des Folgejahres, wenn alle Wetterdaten verfügbar sind.

 

Örtliche Schadenszonen in Brakel

Da Gewitter meist bestimmte Richtungen des Durchzugs haben, gibt es Lagen, die mehr oder weniger betroffen sind. Solche Gebiete im Raum sind Modexen, die Hegge und die Herste. In Hembsen und Bökendorf verläuft eine Überland-Stromleitung und die Gewitter ziehen darüber hinweg, hört man von Landwirten. auch Kirchtürmen wird eine entlastende Funktion zugesprochen. 

Hiermit spreche ich all denjenigen meinen Dank aus, die mich bei der Erstellung dieser Seiten unterstützt haben. Im Einzelnen sind dies der Landwirtschaft verbundenen Personen aus Brakel und Umgebung.

 

Außerdem danke ich den Geschäftsführern der landwirtschaftlichen Einrichtungen in Brakel für ihr Vertrauen und ihre konstruktive Begleitung beim Aufbau der Seite. Und schließlich danke ich dem Bürgermeister der Stadt Brakel, Hermann Temme, für sein Interesse und die angebotene Unterstützung. Ferner Herrn Hubertus Höke und seinen Mitarbeitern von der Firma Annen-Media, die mich geduldig begleitet haben.

 

Und nun hoffe ich auf Rückmeldungen von Landwirten, Heimatpflegern und weiteren Personen, die sich für das Thema regionale Landwirtschaft und Kulturlandschaft interessieren, damit ein vielseitiges Informationsportal ensteht und das neue und alte, bisher verstreute Informationen zusammenbringt.

Die angefragte Quelle wurde nicht gefunden!

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lit agrar 15  

 

Festschrift Dr. Herbert Engemann (1998)

Aus Anlass des 75. Geburtstages. Mit 15 Beiträgen.

Brakeler Schriftenreihe, Heft 15, Hrsg. Jürgen W. Braun und Dr. Ralph Becker

Druckerei Schröder, Brakel

Darin:

Albert König, Von der Ackerbürgerstadt zur modernen Stadt - Die Neuordnung der Flur und der landwirtschaftlichen Begtriebe nach 1948 in Brakel (S. 95)

Horst- Dieter Krus, Statt Wald Obstbäume - Zur Geschichte der Obstwiese auf dem Schmandberg bei Bellersen (S. 113)

Hans-Otto Pollmann, Die neolithische Besiedlung in der Gemeinde Brakel (S. 123)

     
brakel 1925  

 Ewald, Ruprecht, Pater OFM (1925)

Geschichte der Stadt Brakel - mit einer Wanderung durch das Amt Brakel.

Druck und Verlag Emilr Ruthe, Brakel

2. Ausgabe, Faksimile-Nachdruck der 1. Ausgabe durch Druckerei Schröder 1984, Hrg.: Spar- und Darlehnskasse Brakel

 

Es gibt leider kein Kapitel Landwirtschaft. Das Buch ist eher historisch ausgerichtet, kenntnisreich und nennt aber viele Örtlichkeiten (Stichwortverzeichnis). Folgende Abschnitte streifen das Thema Landwirtschaft: Wüstungen in der Feldmark (S. 47) und Gemeindeland (S. 110).

     
brakel 1979  

Stadt Brakel, Hrg. (1979)

Brakel 829 - 1229 - 1979

Huxaria Druckerei Höxter

Zum Stadtjubiläum 1150 Brakel und 750 Jahre Stadt wird das Buch herausgegeben. Das Buch umfasst 334 Seiten.

Es enthält 16 Beiträge zur Stadtgeschichte und Natur, darunter zu den Themen Archäologie (Stephan), Baugeschichte (Hoffmeister und Mönnikes), Wirtschaft (Ernst u. a.), Kirche (Hillebrand, Neermann, Jörgens) Juden (Engemann, Ernst, Junker). Es schließt mit einer Spendenliste, auf ca. 200 Personen verzeichnet sind.

 

 

     
buch amt brakel  

Amtsverwaltung Brakel, Hrg. (1965)

Amt Brakel 1955-65

Druck Emil Ruthe Brakel

 

Mit den Gemeinden Hinnenburg, Bellersen, Bökendorf, Hembsen, Beller, Erkeln, Rheder, Riesel Istrup und Schmechten. Amstdirektor Gehrke, Amtsbürgermeister Ludwig Backhaus.

 

Rückblick auf 10 Jahre tiefgreifenden Wandel mit zahlreichen Großvorhaben (neue Baugebiete, Krankenhaus, Berufsschule, Kaiserbrunnen, Nato-Siedlung, Planung Ostwestfalenstraße usw.) . Darin auch 29.09.1963 Westfalentag unter dem Motto "Kulgturarbeit auf dem Lande" mit Besuch des Bundespräsidenten Heinrichrich Lübke.

 

buch volksbank

 

 

 Volksbank Brakel, Hrg. (1998)

Unser Brakel, unsere Heimat, unsere Bank. Aus Anlass des 100jährigen Bestehens 1998

PDCWestfalia-Druck Paderborn

 

Textautoren (namentlich nicht genannt):
Dr. Herbert Engemann, Bernhard Junker, Horst-D. Krus , Heinz Düsenberg  u. a.

Besonders ergiebig für das Thema Stadtentwicklung und Landwirtschaft in Brakel ist der Beitrag "Stadt im Zentrum des Kreises Höxter - Gewerbe, Handwerk, Landwirtschaft" von Bernhard Junker, S. 22-43

 lit_könig schriftenreihe

 

 

Tabelle: Die Haupterwerbsbetriebe der Kernstadt Brakel 1938/1948

Artikel von Dr. Albert König

Von der Ackerbürgerstadt zur moderenen Stadt

in: Brakeler Schriftenreihe Heft 15/1998 (Festschrift Dr. Herbert Engemann, S. 95-112

 

In dem Beitrag mit dem Untertitel "Die Neuordnung der Flur und die Aussiedlung der landwirtschaftlichen Betriebe nach 1948 in Brakel" beschreibt Dr. König die mit den Wohn- und Gewerbegebieten entstandene Flächenwechseln. Es folgt die Darstellung des Flurbereinigungsverfahrens Brakel-Beller-Hembsen 1972-90 mit Zahlenangaben.

Diese abgebildete Tabelle (größer dargestellt im Beitrag "Vortrag 2016" unter Agrarstruktur) ist Grundlage für die Erfassung und Fortschreibung der Betriebe in der Kernstadt Brakel.

   
IMG 0865  

Arbeitskreis Stadtgeschichte (2014)

Im Kreuz ist Heil - Bildstöcke, Wegkreuze und Heiligenfiguren in der Goßgemeinde Brakel

Brakeler Schriftenreihe, Heft 26. Mehrere Autoren, Leitung Bernd Zymner.


Das Titelbild ziert das Westerlindenkreuz am Bohlenweg von 1800 (das schon auf Gemarkung Riesel steht). Es werden 210 Objekte beschrieben. Im Heft selbst ist nur eine kleine Auswahl enthalten. Die vollständige Liste ist auf der CD zu finden. Dargestellt werden jeweils: Foto, Zustand, Einordnung, Material, Inschriften.

Hier die Anzahl in den Orten: Brakel 28, Auenhausen 7, Beller 7, Bellersen 10, Bökendorf 16 (+13), Erkeln 20, Gehrden 15, Frohnhausen 11, Hampenhausen 10, Hembsen 12, Istrup 11, Rheder 7, Riesel 11, Schmechten 10, Siddessen 9

Mehrere Kreuze oder Bildstöcke sind von Landwirten gestiftet.  

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Rundwanderweg Brakeler Bergland, Wanderführer

Hrsg. Stadt Brakel (mit Eggegebirgsverein) 2004, im Kleinformat, 71 S.  
Erschienen als Heft Nr. 12 der Wanderbeschreibungen des Eggegebirgsvereins 

6 Wanderwege (überwiegend beschrieben von Bernhard Junker) mit Landschaftsbeschreibung und Einführung von Horst-D. Krus. Die Rundwanderwege sind zwischen 12 und 24 km lang.

Im Rahmen einer lokalen Agenda-Aktion entstand die die Idee eines Wegenetzes, das alle 15 Stadtteile von Brakel erschließt. Das ist hiermit geschehen. Der ausführliche Text erläutert viele Sehenswürdigkeiten. Leider ist sind keine Übersichtskarten und Texthervorhebungen vorhanden. Besser kann man sich mit dieser Webseite von „Outdooractive“ orientieren, die die Beschreibungen der Brakeler Wege enthält und den genauen Wegeverlauf.

 https://www.outdooractive.com/de/wanderungen/brakel/wanderungen-in-brakel/1433607/


 

     

lit agrar 1

 

    

 Niekammer's Landwirtschaftliches Adreßbuch (1931)

 

Landwirtschaftliches Adreßbuch der Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe, Band X, Provinz Westfalen.

Verzeichnis sämtlicher Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts ...

Im Auftr. der Stiftung Westfälische Landschaft, Hrsg. Gisbert Strotdrees, Landwirtschaftsverlag Münster 2004

 rentel wetterchronik  

 

Rentel, Walter (2009)

Wetterchronik für das Paderborner Land 1800-2009
- Wetter, Klima, Katastrophen -  
Ein Beitrag zur Klimageschichte der Region -

 

     

6 Schwerz Westfalen

 

  Schwerz, Johann Nepomuk von (1836)

Beschreibung der Landwirthschaft in Westfalen und Rheinpreußen. Verlag J. G. Cotta Stuttgart und Tübingen 1836. Faksimiledruck dieser Ausgabe in zwei Bänden.
Bd. 1: Beschreibung der Landwirthschaft in Westfalen, Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup, ca. 1980).

Nepomuk von Schwerz (1759-1844) stammte aus Koblenz, studierte intensiv die belgische Landwirtschaft und durch anschließende Studienreisen auch die deutschen Lande. 1816 gründete er die Landwirtschaftliche Akademie Hohenheim.    

 6 strotdress höfe

 

   

Strotdrees, Gisbert (1991)

 

Höfe, Bauern, Hungerjahre - Aus der Geschichte der westfälischen Landwirtschaft 1890 - 1950.

Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup


Gisbert Strotdrees (geboren 1960 in Harsewinkel) hat Geschichte, Germanistik und Pädagogik studiert und Redakteur beim Wochenblatt für Landwirtschaft & Landleben in Münster. Er ist Mitglied der Volkskundlichen Kommission für Westfalen und hat mehrere Sachbücher zur Volkskunde und insbesondere Bücher über die Agrargeschichte Westfalens geschrieben.

 6 strotdrees hofgesch

 

   

Strotdrees, Gisbert (2003)

 

Hofgeschichten Westfälische Bauernhöfe in historischen Porträts.

Münster, Landwirtschaftsverlag

 K1600 IMG 2520    

Strotdrees, Gisbert (2017)

Im Anfang war die Woort - Flurnamen in Westfalen. Verlag Regionalgeschichte Bielefeld


Flurnamen sind teilweise ein unergründliches Kapitel? Sie werden hier bestens erklärt und die Materie ist unterhaltsam verpackt. Das Titelbild zeigt übrigens die Heuernte früher von August Böckstiegel aus Werther.

Sprachforscher und Historiker sagen, sie geben vergangene Sprach- und Alltagswelten wieder, sie weisen auf örtliche Gegebenheiten und sind wichtige Orientierungspunkte.


Im Wochenblatt gab es eine Artikelserie 2013/2014 zu den Flurnamen, sie sind hier zusammenfasst und neu aufbereitet.

buch hagen  

Hagen, Hermine von (1990)

Damals auf dem Lande

Landwirtschaftsverlag Münster-Hiltrup

 

Mit Kapiteln wie "Die Menschen auf dem Bauernhof" oder "Rund um Bestellung und Ernte". Beiträge mit speziellen Fragestellunge haben Co-Autoren verfasst.

 Die Warte - Heimatzeitschrift für die Kreise Paderborn und Höxter

 Die Warte wurde 1932 gegründet, machte Pause zwischen 1942-45. Ein Neugründung erfolgte 1973 (neue Aufmachung, Trägerverein). Vier Hefte erscheinen jährlich, die Hefte sind durchnummeriert.  

Hier eine Auswahl von Artikeln mit landwirtschaftlichen Themen:

 Warte 1980/26  Unland Bernh.und Albin Lindgen: Statt der Kuh vor dem Pflug … Strukturwandel Landw.
 Warte 1981/32  Gemmeke, Franz: Das Goldene Vlies. Das Hochstift einst Land der Schafe.
 Warte 1982/34  Hagemann, Josef: Die Separation im Kreis Warburg Mitte 19. Jh. …
Warte 1983/37 Gemmeke, Franz: Die Arbeit war hart. Polnische Schnitter im Hochstift Paderborn.
Warte 1984/41    Gemmmeke, Franz: Die Zuckerfabrikation im Paderborner Land
Warte 1985/45 Kuhne, Wilhelm: Lüchtringer Priester Anton Krekeler ... Erste Fachschule Landwirtschaft
Warte 1988/60 Paulus, Martin: Sorgen und Nöte lindern ... 150 Jahre Kreisverband Höxter
Warte 1992/75   Waldeyer, Konrad: Strukturwandel - Die Landwirtschaft im Paderborner und Corveyer Land
Warte 1993/79   Koch, Martin: Die Stilllegung von Ackerflächen - eine neue Kulturform breitet sich aus
Warte 1997/93   Bußmann, Marietheres: ein neues Urlaub- und Freizeitangebot … Landfrauenservice
Warte 1996/93   Koch, Martin: Der Acker- und Saatbauverein Hochstift - Der Landwirtschaftliche Verein …
Warte 2001/109   Koch, Martin: Entwicklungslinien der Landwirtschaft ...
Warte 2001/112  ..   Koch, Martin: Bodenschutz und Pflanzenbau ...
Warte 2002/114   Koch, Martin: 50 Jahre 'Tag des Landvolks' ... bei Libori Paderborn


Die Flurbereinigung ist ein Bodenordnungsverfahren für land- und forstwirtschaftliche Flächen zum Zweck der Verbesserung der Bewirtschaftung, der Anlage von Wirtschaftswegen einschließlich neuen Höfen (Infrastruktur) und zur Schaffung von Ausgleichsflächen (Naturschutz). Wegebau und Regulierung der Wasserführung sind wichtige Voraussetzungen für die Arbeitswirtschaft, den Einsatz von Maschinen und die Betriebsorganisation insgesamt.

Obwohl kein Betrieb hat Anspruch auf die Verbesserung seiner Vermögenslage und gesamtheitlichen innerbetrieblichen Situation hat, gab es in der Vergangenheit nicht selten doch einige Gewinner, bei denen die neue Situation besonders gut passte.


Bis in die 1970-er Jahre dominierten die rein wirtschaftlichen Ziele, seitdem haben Naturschutz und allegmeine Aufgaben größeren Stellenwert bekommen.

 

Weitere Stichworte dazu:

Es ist eine Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz.

Zuständig ist die Untere Flurbereinigungsbehörde (hier: Amt für Agrarordnung, AfAO in Warburg, Prozessionsweg). Die Behörde wird ca. 2010 dem Regierungspräsdium Detmold angegliedert.   


Es wird eine Teilnehmergemeinschaft gebildet, das sind die Grundstückseigentümer, die Behörden und Verbände.


Die Zuteilung erfolgt nach dem Wert-Ermittlungsverfahren. Eine wertgleiche Abfindung (auf Grundlage der Bodenschätzung) ist vorgeschrieben. Die Bodenqualität ist zwar immer noch dominierend für den Tausch der Flächen, hat aber eigentlich nicht mehr die größte Bedeutung. Da spielen auch Faktoren wie Entfernung, Größe usw. eine Rolle. 


Wegen der großen Bedeutung für die gesamte Volkswirtschaft wird der Hauptteil der Kosten aus öffentlichen Mitteln getragen. Der Personalaufwand eines Verfahrens ist enorm.


Die Flächen werden neu vermessen und in das Grundstückskataster eingetragen.

Separation oder Verkopplung sind die Begriffe für die Verfahren im 19. Jahrhundert.


Der Begriff wurde für frühe Verfahren im 18./19. Jahrhundert verwendet. Dabei wurden vorher gemeinsam bewirtschaftete Flächen aufgeteilt und neuen Eigentümern zugeteilt. Mit den klassischen Verfahren durch die Preußen wurden gleichzeitig auch die Reallasten, also die Abgabenpflicht an Adel und Klerus, sowie Hand- und Spanndienste abgegolten.


Diese ersten Verfahren der Bodenordnung liefen von ca. 1840/50 bis teilweise 1880/90.

 afao 50 Jahre 2000 200007042021

Ergänzung: 50 Jahre Flurbereinigung im Kreis Höxter  (2000)

Das Amt in Warburg feierte 2000 sein 50-jähriges Bestehen mit einem Fest und dem Minister. Eine Broschüre informiert über die vielfältigen Aufgaben der Zeit. Vor allem Dorfentwicklung und die Abwicklung von EU-Förderprogrammen nehmen viel Raum ein. Von fünf Modelldörfern im Kreis ist die Rede (u. a. Bellersen, Bökendorf).

Große Verfahren in Brakel waren:

  • Bökendorf war das erste große Flurbereinigungsverfahren: 1951 mit 814 ha (Zuweisung 1954)
  • Brakel war ein umfassendes Verfahren (für die B 252 u. a. ): 1972 mit 2.776 ha (Zuweisung 1980)     

Weitere, kleinere Verfahren waren:

  • Brakel 1955 (521 ha), Siddessen 1955 (376 ha), Bellersen 1956 (95 ha), Riesel 1958 (119 ha) + 1986 , Gehrden 1963 (78 ha) Istrup 1966 (251 ha) + 1988 und Schmechten 1989.

Quelle: 50 Jahre Amt für Agrarordnung Warburg, 2000.

 

Die künstliche Besamung entstand in der 1960er Jahren. Die neuen biologisch-medizinischen Kenntnisse machten das möglich. So gelangte die Reproduktion der Tiere in die menschliche Obhut. Zuerst wurdn noch mit Frischssperma gearbeitet, war nur 3 Tage haltbar war, erst mit dem Gefriersperma wurde die große Breitenwirkung entfacht. Das wurde zu einem entscheidenden Schritt für die gesamte moderne Tierhaltung! Technische und wirtschaftliche Optimierungen kamen hinzu und erlauben heute Tierhaltung in einer neuen Größenordnung. 

Kühe sind wie alle Säugetiere können nur dann Milch geben, wenn sie Nachwuchs bekommen. Die Kuh soll alle 400 Tage ein Kalb zur Welt bringen. Im Alter von 14 bis 18 Monaten wird ein junges Rind, auch Färse genannt, das erste Mal belegt.

 

Nicht nur bei Kühen, sondern auch bei Schweinen und Hauspferden ist die künstliche Besamung heute Standard. Das Sperma von männlichen Zuchttieren wird künstlich gewonnen, portioniert in viele Einheiten und mithilfe von Pipetten in das aufnahmebereite Tier eingeführt.

 

Die Vorteile gegenüber dem Natursprung (durch den Gemeindeeber oder Bullen) sind die große Auswahl von Vatertieren und der Schutz vor Deckinfektionen und Verletzungen. Und natürlich kann mit dem Belegungstermin gezielter den Zeitpunkt der Geburt ermitteln.

 

Damit das klappt, dafür ist der Besamungstechniker zuständig. Das Gefriersperma befindet sich in tiefgekühlten Kunststoffröhrchen in flüssigem Stickstoff bei minus 196 Grad und ist praktisch unbegrenzt haltbar. Die Erfolgsquote liegt bei durchschnittlich 70 Prozent, bei genauen Tierbeobachtern auch deutlich höher.

 

Besamungstechniker wird man durch den Besuch von Lehrgängen nach dem Tierzuchtgesetz. Hier geht es vor allem um Inhalte zur Tierhaltung wie Anatomie, Physiologie und Fütterung der Tiere (Mineralfutter!). Die Erfahrung lehrte, guter Boden - gutes Vieh und umgekehrt. Ohne Liebe zum Tier, Tierverständnis und Tierbeobachtung geht es nicht.

 

Entstanden ist die künstliche Besamung in den 1950-er Jahren, als es verbreitet Deckseuchen gab. Dann hat man aber bald festgestellt, dass man dadurch die schnellere Züchtungsfortschritte vollziehen kann. Die ganz Populationsgenetik wurde auf neue Beine gestellt und machte schnelle Fortschritte möglich. Ohne diese Technik wären die Fortschritte in der Milchleistung nicht möglich gewesen. 

 

Früher gab es in vielen Orten den Deckbullen der Gemeinde und die Deckeberstationen, zu denen die Tiere gebracht werden mussten.

 

 

Bei der Technik des Embryotransfer werden aus Eizellen und Sperma in-vitro hergestellten Embryonen in eine Gebärmutter eingesetzt. Das Verfahren gibt es seit Ende der 1970-er Jahre.

Ziel ist es, von zum Beispiel Kühen mit hoher Milchleistung möglichst viele Nachkommen zu erhalten. Und zwar ohne den "Umweg" über männliche Nachkommen mit wieder auseinander gehenden Eigenschaften gehen zu müsssen. Die Embryonen werden dann anderen weiblichen Tieren, den Ammentieren, eingesetzt.

   

 Tieren, den Ammentieren, eingesetzt.

Im Boxenlaufstall sind die Kühe nicht mehr angebunden wie bisher oder früher, sondern können frei herumlaufen. Die Fütterung maschinelle erfolgt maschinell im großen Gang mit eigener toren für Ein- und Ausfahrte. Der Melkstand ist angegliedert. Viele Betriebe haben die Milchviehhaltung aufgegeben, weil sich die Umstellung mit kleineren Beständen von der Anbindehaltung auf Boxenlaufstall nicht lohnt.

 

Sie sind heute praktisch Stand der Technik und auch hinsichtlich Tierschutz und Sozialverhalten. Diese Bauform kam in den 1970-er Jahren auf, wurde aber erst ab 1980 quasi Standard. Die ersten Ställe baute man für bis zu 40 Tieren, heute sind eher 100-200 und mehr Tiere Zielgröße.

 

Im Altkreis Höxter gab es die ersten Ställe schon um 1971. Die ersten Ställe dieser Art standen bei Stolte (Peckelsheim), Dohms (Schweckhausen), Mikus (Charlottenhof) und Kröger (Siddessen).

Ortslandwirte sind Sprecher und Vertreter für die Landwirte eines Ortes nach dem Gesetz der Landwirtschaftskammer. Bis in die 1990-er Jahre hatte jedes Dorf seinen eigenen Vertreter für die zentralen Versammlungen, dann gab es immer mehr Zusammenschlüsse von mehreren Orte. 

Seit ca. 2012 gibt es in der Regel nur noch einen Vertreter für jede Stadt. Dieser greift auf Vertrauensleute in den Dörfern zurück, wenn es spezielle Fragen geht.

In der NS-Zeit gab es Ortsbauernführer. Diese waren mit weiterreichenden Kompetenzen ausgestattet. Er vertrat die Ortsbauernschaft, musste aber kein Mitglied der NSDAP sein. 

 

 n 2008
8 Ortsverbände

2011

8 Ortsverbände

2014

Zusammenschluss zum Stadtverband

2017

 Stadtverband
Brakel

Auen-, Frohn-, Hampenhausen Josef Hoppe Josef Hoppe
Bökendorf, Bellersen Josef Markus Josef Markus
Erkeln, Beller Rainer Breker Rainer Breker
Brakel, Hembsen, Istrup, Rheder Hubertus Scheid Hubertus Scheid Hubertus Scheid
Stellv. Josef Hoppe
Hubertus Scheid
Stellv. Josef Hoppe

Lohnunternehmer sind Dienstleister für landwirtschaftliche Arbeiten aller Art. Sie arbeiten mit großen Maschinen, z. B. Getreideernte, Maishäckseln, Grünguternte und Maislegen (Aussaat von Mais).

NRW ist wie Niedersachsen ein Land mit hoher Lohnunternehmerdichte. Spezialisierte Betriebe konzentrieren sich auf ihre Kernaufgaben und verlagern Arbeiten nach außen. Auch mittlere Betriebe können heute auch nicht mehr die ganze Palette von Maschinen und Geräten vorhalten. Der Einsatz vom Lohnunternehmer hat außerdem den Vorteil, dass in der Regel modernste Technik zum Einsatz kommt. Auch bodenschonendes und umweltfreundliches Arbeiten (bei Gülleverteilung, Nährstoffausnutzung) sind so eher gegeben.

Seit 2005 gibt es einen eigenen Ausbildungsberuf dafür, die Fachkraft Agrarservice und  den Agrarservicemeister. Während früher noch viele Aushilfen zum Einsatz kamen, sind es heute eher Festangestellte. Die Kunst liegt darin, zur Maschinen- und Arbeitsauslastung der Mitarbeiter Nebentätigkeiten zu finden, z. B. Holzservice, Transporte, Kommunalarbeiten, Bahngleispflege usw.

Vom Lohnunternehmer werden heute beste technische Ausstattung, hohe Zuverlässigkeit und sehr gute Arbeitsqualität verlangt. Preis-Leistungsverhältnis, Kundenfreundlichkeit, Flexibilität und Fachwissen sind weitere Bestimmungsfaktoren.

Abkürzungen erleichtern das Schreiben (sic) und das Erfassen der Texte. auf dieser Seite werden vereinfachend Abkürzungen verwendet, auch wenn sie in normalen ausgeschrieben werden müssten.

 

 

Außer den üblichen sind hier folgende Akürzungen aufgelaufen:


ha  Hektar
BSE Tierseuche "Bovine spongiforme Enzephalpathie, dt. Rinderwahn
GKB Gesellschaft für Konservierende Bodenbearbeitung
LF Landwirtschaftliche Nutzfläche
LWK Landwirtschaftkammer Nordrhein-Westfalen
NE / HE Nebererwerb / Haupterwerb (Betriebstyp)
TI Thünen-Institut Braunschweig

Ein Vorwerk ist eigentlich ein Zweigbetrieb eines Gutes (dort ist der Hauptbetrieb), um die entfernter liegenden Flächen besser bewirtschaften zu können.

 

Heute haben sie als Wirtschaftsstandort ihre Bedeutung verloren, weil für die großen Maschinen auch weitere Entfernungen kein Hindernis mehr sind.

 

In Brakel werden bis heute als Vorwerke bezeichnet:

 

  • Albrock
zu Gut Schäferhof Heute:
Bikertreff
  • Antoinettenburg
zu Gut Rheder Heute:
Nicht bekannt
  • Charlottenhof
zu Gut Gehrden Heute:
Landwirtschaftl. Familienbetrieb
  • Hellersen
zu Gut Abbenburg Heute:
Nicht bekannt

 

Alte, nicht genutzte Gebäude verfallen in der Regel, wenn sie nicht als Lagerhallen verwendet oder einer anderer Nutzung zugeführt werden.