Buch Ewald 1925, S. 110-112
Gemeindeland, Allmende, Marken
Flächen der gemeinsamen Nutzung waren früher stark verbreitet. Sie erlaubten den Bewohnern die Weide für das Vieh, die Holz- und Laubnutzung u. a. Entstanden sind die Gemeinflächen oft aus wüst gefallenen Siedlungen. Um 1800 erkannte man darin einen Hemmschuh für die vernünftige Erzeugung und Nutzung. Und so wurden die Gemeinflächen ab 1839/40 aufgeteilt und einzelnen Personen oder der Stadt zur Verwendung zugewiesen.
Besonders die entfernten Huden musten dann erst wieder in Kultur gebracht werden durch Dünger, Kalk und Bodenbearbeitung.
Tab.: Die 7 Gemeinflächen in der Brakeler Feldmark
Größe in ha zum Zeitpunkt der Ablösung (Separation)
Bezeichnung |
Größe in ha |
Bezeichnung |
Größe in ha |
Stadtfeld |
470 |
Sudheim |
250 |
Flechtheim |
300 |
Sebeke (zur Emde hin) |
250 |
Holthausen (Beginn Helle) |
250 |
Modexen |
220 |
-- |
-- |
Ostheim |
80 |
Aufsicht und Regelungsbefugnis hatte der Feldschütz oder Schütter. Er setzte auch die Nutzungsgeühren fest.
Dazu die Weidetriften oder Waldemeien (Ewald S. 111)
Tab.:. Grünlandflächen im Gemeinbesitz
Bezeichnung |
Lage |
Bezeichnung |
Lage |
Faulensiek |
West |
Adeltrift |
? |
Dreckwanne |
Nord? |
Nackensiek |
? |
Trift |
Nordwest |
Flechtheimer Holzwiesen |
West |
Heinensiek |
Nordwest |
Gänsefuß |
Südwest |
Lütke Siek |
Nordwest |
Sudheimer Anger |
Süd |
Hämelsche Wiese |
Nordwest |
Ostheimer Anger |
Ost |
Altenburg |
? |
Wallmei (bei Eisenbahnbrücke) |
Ost |
Modexen |
Ost |
Gänseanger |
Süd |
Dazu kamen kleinere Flächen und alte Landwehrbereiche, sofern sie noch bestanden. Um die extensiven Hudeflächen gab es oft Streit mit den adeligen Nachbarn, die diese Flächen teils auch benastpruchten.
Schafherden waren zunächst weit verbreitet, bis sie im Lauf des 19.Jahrhundert fast ganz zurückgingen. Auch Kühe Schweine, Ziegen und Gänse wurden gehütet. Man unterschied Kühe in Holzrinder / Siekkühe / Kampkühe. In Modexyen gabe es einen eigenen Schweinestall für die Weideschweine.