Lilly Fischer, geb. Elisabeth Leopoldine Ritgen Warburg (Klostergut Wormeln) wird 1929 Vorsitzende der „Westfälischen Landfrauenvereinigung“. Frau Fischer sorgt bereits um 1920 für eine breite Ausbildung der Praktikantinnen auf dem Gut, sie organisiert Zusammenkünfte von Frauen in den umliegenden Dörfern.
Sie regt an die Bildung eines Landfrauenausschuss bei Landwirtschaftskammer an, dessen Leiterin sie wird.
Schwerpunkt ist der Aufbau des Haus- und betriebswirtschaftlichen Bildungswesens. Ebenso die laufende Fortbildung und Herausgabe der Zeitschrift „Westfälische Landfrau“. Wander-Haushaltsschule sind in Westfalen unterwegs. Die Bewegung richtet sich an alle Landfrauen von Groß- und Kleinbesitz, aber auch Frauen von Lehrern, Förstern und Pastoren.
Lilly Fischer kommt aus großbürgerlichen Verhältnissen. Sie heiratet 1895 auf das Nachbargut Haus Riepen bei Dössel. Ihr Mann, Heinrich Fischer, mit dem vier Kinder hat, stirbt 1917 an den Folgen des Kriegseinsatzes. Sie wird Gutherrin, Reiterin und Züchterin. Eine Praktikantin aus dem Münsterland beschreibt Anfang der 1920er Jahre das Leben auf dem Gutshof als feines Leben in Wohlstand und Pracht. Sie ist beeindruckt von Wohnhaus, Park, Tennisplatz, Dienern für das Mittagessen
Literatur
„Ein Netzwerk für Frauen auf dem Land“, In Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben 2018, Heft 24. Von Jutta Padberg. Untertitel: Ausbildung und Vereinswesen waren im ländlichen Westfalen lange Zeit Männersache. Das änderte sich erst im Ersten Weltkrieg – nicht zuletzt Dank des Engagements von Frauen wie Lilly Fischer (1875-1943)