Vom Zubinden der Säcke

 

Säcke der Landwirtschaft, im Haushalt waren bis zum Aufkommen von Wegwerfbehältnissen in Papier und Plastik überall zu finden. Das Wochenblatt von 1955 zeigt den interessanten Aspekt der Hygiene in diesem Zusammenhang, ohne allerdings zu sagen, wie man es besser macht. Aber lesen Sie selbst:  

Eine gesundheitswidrige Unsitte


Vielfach ist in den Kundenmühlen, auf den Lagerhäusern der Genossenschaften, des Landhandels und bei den Landwirten die Gewohnheit verbreitet, den zum Zubinden der Säcke erforderlichen Bindfaden kurz vorher, während des Zusammenfaltens des Sackendes, in den Mund zu nehmen und dann den Sack zuzubinden. Der Müllergeselle, der Müllermeister und der Landwirt zu Hause nehmen dien Bindfaden wieder in den Mund. Schließlich wird der Bindfaden an einen Haken aufgehängt und geht über kurz oder lang denselben Weg noch einmal und wie oft noch!

Dass so ein verwendeter Bindfaden zum Überbringer einer Infektionskrankheit werden kann, liegt auf der Hand. Aus diesem Grunde kann allen nur dringend geraten werden, überhaupt keine Bindfäden in den Mund zu nehmen.

Börsting, Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen Lippe Nr. 45/1955)


Die Seite des Sackmuseums Nieheim ist noch ausbaufähig, aber es muss hier genannt werden. Hier der Link zur ersten Orientierung: http://www.sackmuseum.de/